Chronik 2016

In einem eindrucksvollen Vortrag zeigte Th. Krüger die radikalen Veränderungen der Landschaften Niedersachsens durch die Kultivierung auf. Innerhalb von 200 Jahren nahmen Moore und Heiden, ursprünglich weit verbreitet, um über 96% ab. Damit einher ging auch die Veränderung in der Vogelwelt, die am Beispiel von Bekassine, Birkhuhn, Ufer- schnepfe u.a. verdeutlicht wurde. Die Probleme vieler weniger bekannten und kleineren Arten gehen oft unter.

Ursachen für Bestandsrückgänge bis hin zum Aussterben gibt es eine ganze Reihe (s. Abb.). Ganz wesentlich trägt die Intensivst-Landwirtschaft dazu bei.

Gewinner gibt es nur wenige, weil sie unter strengen Schutz gestellt wurden, z.B. Kranich, Seeadler, Uhu. Ganz wenige Arten haben sich ohne Schutz-maßnahmen gut vermehrt, z.B. das Blaukehlchen.

Pressetext - erstellt am 05.12.2016 von W. Menke

 

Die Vogelwelt des nordwestdeutschen Tieflandes im Wandel der Zeit

 

Dienstag, 13. Dezember 2016

 

Referent: Thorsten Krüger, Dipl.-Biologe, NLWKN

 

„Früher hat es doch viel mehr Spatzen gegeben als heute“, hört man gelegentlich in Gesprächen oder auch: „Kormorane, die gab’s hier früher überhaupt nicht; heute sieht man sie an jedem Tief.“

Derartige Aussagen drücken eine Erfahrung aus, die fast jeder macht oder zu machen glaubt, der länger an einem Ort lebt und seine Umwelt mit wachem Auge wahrnimmt:  Im Lauf der Zeit ändern sich die Artenzusammensetzung und die Häufigkeitsverteilung in der heimischen Tier- und Pflanzenwelt.

Vielfach spiegeln solche oft recht vagen Aussagen aber nur einen allgemeinen Eindruck wider und tragen wenig zu einer fundierten Beschreibung von Bestandsveränderungen in der Vogelwelt bei.

Eine solche kann aber geleistet werden, wenn man die vielen Datensätze auswertet, die von (oft ehrenamtlichen) Zählern an die  Staatliche Vogelschutzwarte geliefert werden. Betrachtet man darüber hinaus die ornithologische Literatur aus früheren Zeiten, dann lässt sich sogar die Entwicklung für einen Zeitraum von mehr als 200 Jahren  ziemlich genau darstellen.

Der Diplombiologe Thorsten Krüger von der Staatlichen Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für  Wasserwirtschaft, Küsten – und Naturschutz (NLWKN) wird in seinem Vortrag den Wandel in der Vogelwelt des nordwestdeutschen Tieflandes für den Zeitraum von 1800 bis heute betrachten. Er wird dabei „Verlierer“  wie z. B. Bekassine, Rohrdommel und Birkhuhn, die in vielen Landesteilen heute als ausgestorben gelten, ebenso vorstellen wie auch „Gewinner“ wie Löffler, Kranich, Wanderfalke und Uhu – also Arten, die bei uns schon fast ausgestorben waren, heute aber sehr positive Bestandstrends zeigen.

Der Referent, der zu den profiliertesten Ornithologen der Region zählt, wird auch mögliche Gründe für die unterschiedlichen Entwicklungen aufzeigen.

Die WAU lädt alle Interessierten zu diesem Vortrag ein, der ein spannendes Thema in sachlich fundierter Form anschaulich vorstellen wird.

(C) V.K.Prueter/ Jan Hermann

Referent J. Hermann zeigte den Zuhörern im gut besetzten Saal in eindrucksvollen Bildern die Problematik der Pottwalstran-dungen von Januar - März 2016. Verdeutlicht wurde, dass es nicht nur einen Grund für die Strandungen entlang der Nord- seeküste von GB über NL und D bis nach DK gibt, sondern mehrere Faktoren zusammen kommen. Alle gestrandeten Tiere waren junge Pottwalbullen, deren Lebensraum im ersten Lebensjahrzehnt das Nordmeer ist.

Pressetext - erstellt am 02.11.2016 von W. Menke

 

Giganten auf Irrkurs

Über die Strandungen von Pottwalen an europäischen Küsten

 

Dienstag, 15. November 2016

 

Referent: Jan Herrmann, Tiermediziner; verantwortl. Redakteur der

                Internetseite Cetacea - Wal und Mensch

 

Die Bilder von den Pottwal-Strandungen Anfang des Jahres 2016 an der Nordseeküste sind den meisten noch in lebhafter Erinnerung. Solche Strandungen gab es im Laufe der Zeit immer wieder einmal, aber das Jahr 2016 hat mit insgesamt 31 an deutschen, dänischen, niederländischen, britischen und französischen Küsten verendeten Tieren einen Rekord aufgestellt: Es ist die höchste bekannte Zahl von Pottwalen, die seit Beginn der Aufzeichnungen im 13. Jahrhundert in einem Jahr in der Nordsee umgekommen sind.

Pottwale sind Meeressäuger der Extreme. Sie besitzen das größte Gehirn im Tierreich, können über tausend Meter tief und über eine Stunde lang tauchen und tragen einen gewaltigen Schallapparat in ihrem Kopf. Warum stellt die Nordsee für diese Hochseespezialisten eine tödliche Falle dar?

Der Wittmunder Tierarzt und Walexperte Jan Herrmann wird die Riesen der Meer vorstellen und der Frage nach möglichen Gründen für die Strandungen nachgehen. Er wird die verschiedenen Hypothesen aufzeigen, die bisher dazu vorgebracht worden sind, und erörtern, welche am plausibelsten sind.

Jan Herrmann, der auch bei der Beseitigung der Walkadaver an unserer Küste eingebunden war, wird ebenfalls davon berichten, welche Herausforderungen die Sektion der mehr als fünfzehn Tonnen schweren Zahnwale mit sich bringt und welche Erkenntnisse man dabei gewinnen kann.

Die WAU verspricht sich einen hochinteressanten Vortrag zu einem Thema, das vor wenigen Monaten nicht nur in unserem Küstenraum, sondern überregional für Schlagzeiten sorgte („Pottwale auf Wangerooge gestrandet“).

Aviathlon-Ergebnisse 2016

 

Festland:    1. Platz  Wangerland              141 Arten

                                   Cuxhaven                  141

                    3. Platz  Fedderwardersiel     132

 

Inseln         1. Platz  Wangerooge   138 Arten

                    2. Platz  Norderney       137

                    3. Platz  Borkum            133

ZUGVOGELFEST

 

Sonntag, 16. Oktober 2016, 10.00 - 18.00 Uhr

 

Haus des Gastes, 26434 Horumersiel, Zum Hafen 3

 

Eintritt frei!

 

Jeder Besucher nimmt an einer Verlosung teil, bei der es wertvolle Preise zu gewinnen gibt!

 

Zum Abschluss der 8. Zugvogeltage laden die Veranstalter zu einem bunten Fest mit schwedischem Akzent nach Horumersiel ein, denn Schweden wurde als Land auf dem Ostatlantischen Zugweg dieses Jahr besonders beleuchtet.

Begleitet von Musik, Vorträgen, Spiel und Spaß und leckerem Essen gibt es vielfältige Informationen zu Vogelforschung und Vogelschutz und Anregungen zur Vogelbeobachtung:

 

z.B. von Nationalpark-Rangern, Junior-Rangern, namhaften Optik-Anbietern, Naturschutzvereinen, Vogelmalern, Naturbuch-Verlagen und und und

 

Freuen Sie sich auf die Ausstellung aller Kinderkunst-Bilder zu der Frage "Was fressen Zugvögel im Wattenmeer?". Unter allen Künstlern, die an der Kinderaktion teilgenommen haben, werden live 10 MINOX-Ferngläser verlost.

 

Erfahren Sie, welche Festlands-Region und welche Insel Sieger des spannenden Aviathlons geworden ist, wie viele Vogelarten insgesamt bei den 8. Zugvogeltagen beobachtet wurden! Nehmen Sie an einer "ornithologischen Schiffstour" auf der MS "Jens Albrecht" teil und lassen Sie sich überraschen von dem bunten Rahmenprogramm!

Zugvogelfest in Horumersiel (Wangerland) Großes Interesse am Zugvogelfest in Horumersiel

Veranstalter

Nationalpark-Haus Wangerland - Wangerland Touristik GmbH, Nationalparkverwaltung,

Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz e.V. (WAU)

 

(c) V.K.Prueter/ Zwergschwan

Kurzbericht

Achtzehn Personen fanden sich am Wangermeer ein, um sibirische Zugvögel zu beobachten und dazu Erklärungen zu erhalten. Gleich am Beginn der Exkursion wurden als 'highlight' zwei nordische Zwerg-schwäne entdeckt. Zu diesen und ihren nächsten Verwandten, den Sing- und Höckerschwänen, gab Volker K. Prüter Erläuterungen zur Unterscheidung. Zahlreiche Wasservögel drängten sich im Windschutz der Ufer zusammen, denn es wehte eine frische Brise aus NO. Dabei konnten neben Pfeif- auch Spieß-, Schnatter-, Krick- und Löffelenten (Gründelenten) sowie Tafel- und Reiherenten (Tauchenten) beobachtet werden. Zwergtaucher gerieten ebenfalls in den Fokus der Beobachtenden.

Der kalte Nordostwind ließ die gut zweistündige Tour zu einer kühlen Erfahrung werden, wenn nicht die entsprechende Bekleidung vorhanden war.

Aug‘ in Aug‘ mit sibirischen Zugvögeln

 

Donnerstag 13. Oktober 2016, 09.30 Uhr

 

Treffpunkt:   Parkplätze am Rathaus, 26434 Hohenkirchen,

                         Helmsteder Straße 1

Dauer:   max. 3 Stunden  

Kosten:  kostenfrei  (Spenden für die WAU werden gerne angenommen)

Zielgruppe: alle vogelinteressierten Erwachsenen und Kinder ab 10 Jahren

Besonderheiten: Anmeldung bis Mi 12.10.16 im Nationalpark-Haus unter 04426-904700 oder Mail an nationalparkhaus@wangerland.de

Wind und Wetter vorbehalten.

Die Wanderung führt z. T. über unwegsames/hügeliges Gelände und kann für gehbehinderte Menschen ungeeignet sein.

Kurztext:  Exkursion zur Vogelbeobachtung am Wangermeer

Auf diesem ca. 100 ha großen künstlichen Marschensee bei Hohenkirchen finden sich jedes Jahr zahlreiche Zugvögel aus den Tundren Russlands und dem hohen Norden Skandinaviens (FIN, S, N) ein (z. B. nordosteuropäische Pfeifente, Zwerg-, Gänsesäger). Sie finden auf diesem Süßwassersee gute Rast- und Ruhemöglichkeiten sowie Nahrung.

In Fahrgemeinschaften werden wir Punkte am Wangermeer anfahren und von dort zu Fuß günstige Punkte zur Beobachtung anlaufen. Die Exkursion wird von erfahrenen Vogelkundlern der WAU begleitet.

 

Veranstalter:  Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur- und

                        Umweltschutz Jever e.V. (WAU)

 

Kategorie:

  • Exkursion zu Fuß/PKW

Kurzbericht

Gut besucht war der Vortrag von P. Südbeck zum herbstlichen Vogelzug (s.u.). Mit anschau-lichen Fotos verdeutlichte er die Problematik, auf die "unsere" Zugvögel in ihren Winterquar-tieren in Westafrika treffen als da sind: Ausdehnung der Wüste mit einhergehender Verkleinerung der Rastgebiete, Überfischung der Küstengewässer, Ausdehnung landwirtschaftlich genutzter Flächen wegen der Bevölkerungszunahme usw.

(C) V.K.Prueter/ P. Südbeck und W. Menke vor Roll-ups zu den 8. Zugvogeltagen

Referent P. Südbeck ver- deutlichte die Probleme "unserer" in Westafrika überwinternden Zugvögel. Habitatzerstörung durch den Menschen mit all ihren Folgen, Klimaveränderung und fortschreitende Wüs- tenbildung haben negative Auswirkungen auf die Bestände.

Pressetext - erstellt am 30.09.2016 von W. Menke

 

Vom Wattenmeer nach Westafrika:

Zugvögel des Wattenmeeres

 

Mittwoch (!), 12. Oktober 2016

 

Referent: Peter Südbeck, Leiter NLPV Nds. Wattenmeer

 

Dieser Vortrag ist eine Veranstaltung im Rahmen der 8. Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer (08. bis 16. Oktober 2016).

Auf weitere Veranstaltungen - auch der WAU - weisen wir empfehlend hin

Infos: www.zugvogeltage.de

 

Was hat die Nationalparkverwaltung in Gambia oder Mauretanien zu suchen? Sie sucht „unsere“ Zugvögel! Viele Arten überwintern dort nämlich. Mit der Anerkennung des Wattenmeeres als Weltnaturerbe forderte die UNESCO auch, zum Schutz der Zugvögel stärker mit den Ländern auf dem Ostatlantischen Zugweg zusammenzuarbeiten. So wurde die „Wadden Sea Flyway Initiative“ ins Leben gerufen, die sich zunächst auf die Verbesserung der Wat- und Wasservogelzählungen konzentriert und gemeinsam mit den Menschen in Westafrika Wege sucht, den Schutz der Zugvögel weiter zu verbessern. Dazu treffen sich Wattenmeer-Fachleute mit westafrikanischen Fachleuten. Peter Südbeck ist als Leiter des Nationalparks nicht nur damit befasst, die Flyway-Initiative „politisch“ mit Leben zu erfüllen, sondern als Ornithologe auch schon vor Ort gewesen. Er kann also fachkundig von den Chancen und Schwierigkeiten des Zugvogelschutzes in den Ländern berichten, die sich unter völlig anderen Bedingungen als wir um „unsere“ Zugvögel kümmern.

Kurzbericht

Ein unerwartet voller Erfolg war die schwedische Kaffeestunde, zu der der 1. Vorsitzende der WAU sowie die Vorsitzende der deutsch-schwedischen Gesellschaft die Teilnehmer im Graftenhaus in Jever begrüßen konnten.

Für eine schwedische Fika braucht man Zeit, da sie aus sieben (7) "Gängen" besteht. Es beginnt mit trockenen Keksen (1.) und steigert sich über andere Kuchensorten bis hin zur Torte (7.). Vereinfacht ausgedrückt kann gesagt werden: Jeder probiert alles.

Werner Menke hielt dazu einen bebilderten Vortrag, der die Verbindung zwischen dem Partnerland Schweden und den Zugvögeln herstellte (s.u.).

wichtige Helferinnen bei der Kaffeestunde: Sarah (FöJ), Diellza (Praktikum) und Paula (FöJ)

Zugvögel verbinden - Geselliges Beisammensein

bei einer schwedischen Kaffeestunde

 

Mittwoch, 12. Oktober 2016,  15.30 Uhr

 

Ort:   Graftenhaus , Alter Markt, Jever

Dauer:    ca. 2 Stunden

Kosten:   5,00 €  (inkl. Kaffee/Tee und Gebäck)

Zielgruppe:  Vogelfreunde und Schwedenfans

Besonderheiten: Anmeldung bis zum 09.10. im Nationalpark-Haus Wangerland unter 04426-90 47 00 oder nationalparkhaus@wangerland.de

Der Veranstaltungsraum ist barrierefrei erreichbar.

Veranstalter: Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz (WAU e.V.), Nationalpark-Haus Wangerland, Deutsch-Schwedische Gesellschaft zu Oldenburg

 

Schwerpunktland der 8. Zugvogeltage ist Schweden. Das ist der Anlass für einen Besuch von Mitgliedern der Deutsch-Schwedischen Gesellschaft zu Oldenburg in Jever, die hier mit selbst hergestelltem Gebäck zu einer typisch schwedischen Kaffeestunde einladen. In geselliger Runde wird zunächst in die Besonderheiten dieser Zeremonie eingeführt. Werner Menke von der WAU wird dann in einem bebilderten Vortrag über die vogelkundlichen Verbindungen zwischen Schweden und dem niedersächsischen Küstenraum informieren. So machen viele skandinavische Brutvögel auf ihrem Weg in ihre Winterquartiere (und zurück) Station im Wattenmeer. Manche Arten, wie z. B. der Stern- und der Prachttaucher, verbringen sogar den gesamten Winter in der südlichen Nordsee.

Auch in der Geschichte der Natur- bzw. Vogelkunde gibt es manche Verbindungen zwischen Schweden und unserer Region und auch daran soll bei der Kaffeestunde erinnert werden. So stand der bekannte schwedische Naturforscher Carl von Linné (1707 – 1778) in regem Briefkontakt mit dem jeverschen Arzt und Forscher Paul Heinrich Gerhard Möhring und benannte sogar eine Pflanze nach ihm. Später waren die Werke des schwedischen Naturschriftstellers Bengt Berg (1885 – 1967) wie in ganz Deutschland so auch im hiesigen Raum weit verbreitet. Seine Bücher wie z. B. „Mein Freund, der Regenpfeifer‘ (deutsche Erstausgabe 1925) und „Mit den Zugvögeln nach Afrika“ (ebenfalls 1925) erfreuten sich bei vielen Naturinteressierten großer Beliebtheit. Genug Gesprächsstoff also für einen geselligen Austausch!

Mit dem "Watt'n Express" Zugvögel im

Weltnaturerbe Wattenmeer erleben

 

Dienstag, 11. Oktober 2016, 10:00 Uhr

 

Treffpunkt:     Start am „Bahnhof“ in der Ortsmitte von Horumersiel

Dauer:   ca. 3 Stunden

Kosten:  Erwachsene 13,50 €, Kinder (4 bis 14 Jahre) 11,00 €
 
Besonderheiten:  maximale Teilnehmerzahl 40 Pers.!  Anmeldung bis zum 09.10.16 im Nationalpark-Haus Wangerland unter 04426-904700 oder nationalparkhaus@wangerland.de erforderlich. Sie erhalten eine Anmeldebestätigung und erwerben die Tickets am Veranstaltungstag an Bord des "Watt'n Express". Bitte Fernglas mitbringen, einige haben wir auch dabei.
Der "Watt'n Express" hat eine klappbare Rollstuhlrampe am Ende des letzten Wagens, Stellplätze für zwei Rollstühle und Klappbänke in diesem Bereich.
Mehr Informationen zum "Watt'n Express" unter www.horumersiel-schillig.de
 
Kurztext:  Die Tour beginnt in der Ortsmitte von Horumersiel, an der Bahnstation des „Watt´n Express“ und schlängelt sich durch den Ort über den Deich bis zum Hafen Horumersiel. Außendeichs geht es vorbei an der Strandpromenade von Horumersiel immer direkt am Wasser in Tuchfühlung mit dem Weltnaturerbe Wattenmeer zum Sandstrand nach Schillig. Die genaue Route wird erst kurzfristig in Abhängigkeit von den aktuellen Vogelvorkommen festgelegt. Die Teilnehmer der vogelkundlichen Fahrt mit der liebevoll „Frida“ genannten Bimmelbahn werden von erfahrenen Vogelkundlern der WAU begleitet. Sie erfahren Spannendes über die bei Hochwasser an der Wattkante und den angrenzenden Wiesen und Flächen rastenden Zugvögel.
 

Veranstalter:

Nationalparkhaus Wangerland

Gewerbeverein Horumersiel-Schillig

WAU e.V. Jever (Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz)

 
Kategorie:
  • Exkursion mit dem Bus/Zug

 

Kurzbericht

Wieder einmal ein voller Erfolg war die Exkursion zu ausgewählten Hochwasser-Rastplätzen am 09.10., die unter der Leitung von Werner Menke und dem Ehrenvorsitzenden der WAU, Ulrich Appel, stand. Die knapp 30 Teilnehmer begaben sich in Fahrgemeinschaften zu einigen 'hotspots' der Vogelbeobachtung im Wangerland wie der Lagune in Schillig, die in diesem Jahr auf Grund der langen Trockenheit kein Wasser enthielt und damit kaum  Vogelarten bot. Elisabeth-Außen- und Innengroden entschädigten dann aber alle.

Vom Deich aus ließen sich mit den Spektiven (Fernrohre) zahlreiche Watvögel im Watt am Rande der Salzwiesen beobachten. Zu ihnen zählten neben Austernfischern und Großen Brachvögeln auch Kiebitzregenpfeifer sowie Alpenstrandläufer und Rotschenkel. Kornweihe und Wanderfalke flogen auf der Nahrungssuche über die Salzwiesen. Im Innengroden, d. h. binnendeichs, saßen Goldregenpfeifer und Kiebitze auf frisch bestellten Ackerflächen. Zu allen gaben die anwesenden WAU-Betreuer für Jung und Alt verständliche Erklärungen.

Das Wetter und die Beobachtungsbedingungen waren annehmbar. Leider musste die Exkursion nach 2,5 Stunden wegen aufkommenden Regens und damit schlechter werdenden Lichtverhältnissen beendet werden. So begaben sich die meisten Teilnehmer wieder an den Ausgangspunkt zurück, waren aber trotzdem zufrieden mit den gemachten Beobachtungen.

Zugvögel erleben im Weltnaturerbe Wattenmeer -

Exkursion zu ausgewählten Hochwasserrastplätzen

 

Sonntag, 09. Oktober 2016, 15.00 Uhr

 

Treffpunkt:    Nationalpark-Haus Wangerland, Minsen
                      Kirchstraße 9, 26434 Wangerland

Dauer:  3  Stunden

Kosten: kostenlos (Spenden für die WAU werden gerne angenommen)

Zielgruppe: Interessierte (Kinder und Erwachsene)

Besonderheiten: Anmeldung bis zum 08.10.16 im Nationalpark-Haus Wangerland unter 04426-904700 oder nationalparkhaus@wangerland.de (Anmeldebestätigung gilt als Teilnahmebestätigung).

Die genauen Exkursionsziele werden erst kurzfristig in Abhängigkeit von den aktuellen Vogelvorkommen festgelegt. Es werden vor Ort Fahrgemein-schaften gebildet. Wenn vorhanden, eigenes Fernglas mitbringen. Wind- und ggf. regendichte Kleidung werden empfohlen.

Wind und Wetter vorbehalten.

 

Kurztext: Die Küste Frieslands steht komplett unter der Beobachtung der WAU – zumindest ihre Vogelwelt. Die Mitglieder der WAU kennen den Bereich hervorragend und wissen, welche Vögel sich gerade wo aufhalten. Bei dieser Exkursion werden Sie zu den besten Beobachtungspunkten geführt und bekommen jeden Vogel gezeigt und erklärt, der sich am Weg aufhält – vom Berghänfling über Goldregenpfeifer bis zu Ohrenlerche und Ringelgans. Der Einsatz von Spektiven (Fernrohren) garantiert dabei faszinierende Nähe.

 

Veranstalter:   Nationalpark-Haus Wangerland,  WAU e.V. Jever
(Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz)

 

Kategorie:

  • Exkursion zu Fuß

Zugvögel am Jadebusen - Beobachtung vom Deich

 

Sonntag, 09. Oktober 2016,  15.00 Uhr

 

Treffpunkt:   Flügeldeich westlich des Dangaster Hafens

Dauer:    ca. 3 Stunden

Kosten:   kostenlos (Spenden für die WAU werden gerne angenommen)

Zielgruppe:  Interessierte (Kinder, Erwachsene)

Besonderheiten: Innerhalb der 3 Stunden können Sie kommen und gehen, wann Sie wollen! Wenn vorhanden, eigenes Fernglas mitbringen. Witterungsbedingte Bekleidung wird empfohlen

 

Kurztext:  Die Wattflächen des Jadebusens sind ein wichtiges Nahrungsgebiet für Wasser- und Watvögel. Mit auflaufendem Wasser werden die Nahrungsflächen kleiner und die Vögel konzentrieren sich auf die verbleibenden strandnahen Flächen und suchen schließlich ihre Hochwasserrastplätze auf. Diese tideabhängigen Ortswechsel sind vom Flügeldeich westlich des Dangaster Hafens aus gut zu beobachten. An der Deichspitze stehen hier Fachleute der WAU Jever mit Spektiven bereit. Sie helfen bei der Artbestimmung und geben fundierte Auskunft über die Lebensweise, die Verbreitung und das Zugverhalten der zu beobachtenden Vogelarten.

 

Veranstalter:   WAU e.V. Jever (Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für

                                               Natur- und Umweltschutz)

 

Wegen hohen Seegangs wurde der Törn von der Reederei abgesagt.

Treffpunkt Sonnenaufgang im Wattenmeer:

Mit der MS „Jens Albrecht“ den Gänsen auf der Spur

 

Samstag, 08. Oktober 2016, 07.00 Uhr (Leinen los.)

 

Treffpunkt:   Start am Außenhafen Hooksiel,

                     Liegeplatz der MS „Jens Albrecht“

Dauer:    ca. 4 Stunden

Kosten:   Erwachsene 20,- €,  Kinder  (4 bis 14 Jahre): 11,- € 

               inkl. Frühstück an Bord

Zielgruppe: vogelbegeisterte Frühaufsteher und Nordseeliebhaber

Besonderheiten: Anmeldung bis zum 06.10.16 im Nationalpark-Haus Wangerland unter 04426-904700 oder nationalparkhaus@wangerland.de.

Sie erhalten eine Anmeldebestätigung und erwerben die Tickets am Veranstaltungstag an Bord der MS „Jens Albrecht“. Bitte eigene Ferngläser mitbringen; einige haben wir auch an Bord.

An- und Abfahrzeiten können sich tidebedingt ändern!

Änderungen aufgrund von Wind und Wetter vorbehalten.

Bitte an wetterangepasste Kleidung denken!

 

Kurztext: Die meisten wilden Gänse brüten in den Tundren Nordrusslands und Sibiriens und kommen zum Überwintern zu Tausenden zu uns nach Norddeutschland. Tagsüber finden wir sie auf Feldern und Äckern. Wo bleiben sie nachts? Wir werden mit der MS „Jens Albrecht“ früh morgens in See stechen und bei einem kleinen Frühstück an Bord nach den Gänsen Ausschau halten. Während des Törns erfahren die Teinehmer von den Vogelkundlern der WAU Faszinierendes über den Zug der gefiederten Freunde. Wir freuen uns auf eine stimmungsvolle und beeindruckende Abenteuer-Schiffstour und hoffen auf einen wunderschönen Sonnenaufgang über der herbstlichen Nordsee.

 

Veranstalter:  Nationalpark-Haus Wangerland

Wangerländer Seetouristik

Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz (WAU e.V.)

 

Kategorie:

  • Exkursion mit dem Schiff

(c) Maria Menke/ Gruppenstopp mit Erklärungen durch W. Menke (heller Hut)

Pressetext - erstellt am 10.06.2016 von W. Menke

 

Gut 25 Teilnehmer waren am Dienstag, dem 7. Juni, der Einladung der WAU zu einer vogelkundlichen Radtour in den Bereich der Clevernser Sietwendung gefolgt. Damit war die Gruppe zur gründlichen Beobachtung fast schon etwas zu groß, denn so mancher Vogel, auf den Werner Menke, der die Führung übernommen hatte, aufmerksam machte, war schon weggeflogen, bevor ihn alle gesehen hatten.

Doch ein Blaukehlchen, das sich auf einen vorjährigen Stoppelhalm gesetzt hatte, bewies Ausdauer. Minutenlang blieb es sitzen und trug seinen Gesang vor. So konnte Werner Menke in aller Ruhe erklären, dass diese Art noch vor 30 Jahren so selten war, dass ihr Bestand als vom Erlöschen bedroht galt. Doch ab den späten 1980er Jahren setzte eine Erholung ein, die sich zunächst langsam, dann aber fast explosiv vollzog, so dass das Blaukehlchen inzwischen nicht mehr als gefährdet gilt. An den mit Schilf bewachsenen Gräben kommt es heute selbst in unmittelbarer Umgebung der Stadt regelmäßig vor.

Konnte man bei dem offen sitzenden Vogel zumindest mit dem Fernglas die namengebende blaue Kehlfärbung gut erkennen, so ließen sich die im selben Lebensraum vorkommenden Rohrsänger fast gar nicht sehen. Im Röhricht an den Halmen sitzend, sind sie meistens gut versteckt. Der Sumpfrohrsänger allerdings verriet sich durch seinen abwechslungsreichen Gesang, in den er als echter „Spötter“  sogar Gesangspartien anderer Vogelarten einflicht.

Kuckuck, Schwarzkehlchen und Rohrammer waren weitere Arten, die beobachtet werden konnten. Besonders groß war die Freude, als sich schließlich noch eine Wachtel hören ließ. Im Gegensatz zu den verwandten Rebhühnern, die in der Clevernser Gemarkung ebenfalls noch brüten, ist dieser kleine Hühnervogel ein Zugvogel, der den Winter in Afrika südlich der Sahara verbringt. Je nach den Bedingungen im Überwinterungsgebiet und auf den Zugstrecken treffen Wachteln zahlreich oder nur zu wenigen in unseren Gebieten ein, so gibt es gute und schlechte „Wachteljahre“. 2016 scheint ein gutes Jahr für diesen Vogel zu werden und so wird man seinen charakteristischen Schlag („Pickwerwick“) vielleicht in diesem Sommer häufiger hören.

Über die westliche Brücke am Mühlentief wurde zum Schluss über eine Stichstraße noch der Kompensationsbereich der Stadt Jever „erfahren“, zu dem Volker Bleck, Umweltbeauftragter der Stadt, einige Erläuterungen gab. Leider wurden Rotschenkel und Uferschnepfe, die noch vor wenigen Jahren auf diesen Feuchtwiesen brüteten, bei dieser Exkursion nicht gesehen.

Bei schönstem Sommerwetter erfreuten sich die Teilnehmer an der ruhigen Abendstimmung und genossen den weiten Blick in die offene Landschaft der ehemaligen Harlebucht. Viele wünschten sich, dass dieser Landschaftscharakter erhalten bleibt und der Blick auch in Zukunft hier nicht durch derzeit in Vorplanung befindliche Windkraftanlagen verstellt wird.

Vogelkundliche Radtour ins Gebiet der Clevernser Sietwendung

Dienstag, 07. Juni 2016, 18.00 Uhr

Treffpunkt:    westlicher Ortsausgang von Jever Richtung Wittmund,

                     hinter der Brücke über das Mühlentief und der scharfen Kurve Richtung

                     Wiefels

Veranstalter: WAU Jever

Leitung:         Werner Menke

 

Zu den landschaftlich reizvollsten Bereichen in unmittelbarer Nähe der Stadt Jever gehört das Gebiet der Clevernser Sietwendung (Feuchtwiesen, Munitionsdepot, Mühlentief), das auch vogelkundlich von großem Interesse ist. So verschiedene Arten wie Kuckuck, Rohrweihe, Uferschnepfe und Blaukehlchen können hier mit etwas Glück beobachtet werden.

In die politische Diskussion ist das Gebiet am westlichen Rand der Stadt Jever in den letzten Monaten wegen der Überlegungen zur möglichen Ausweisung von Flächen für Windkraftanlagen gekommen.

Ein Einblick in die Vogelwelt dieser Landschaft soll auf der ca. 2,5 stündigen Radtour vermittelt werden, die die WAU im Rahmen des „Umwelt aktiv“ -Programms des Landkreises Friesland anbietet.

Ferngläser sind nach Möglichkeit mitzubringen.

Pressetext - erstellt am 06.06.2016 von W. Menke

 

Lars Bergmann fotografierte den beringten Löffler am 30.05.2016 an der Küste im Lahnungsbereich vor Crildumersiel-Horumersiel. Auch wenn nur ein Bein mit Metall- und Farbring sichtbar ist (und damit die Farbringe am rechten Bein nicht erkennbar sind) ist der Vogel mit der Markierung AV auf dem Farbring gut zu identifizieren, denn es handelt sich um einen „alten Bekannten“, der von verschiedenen Beobachtern der WAU hier schon seit 2011 in jedem Sommer beobachtet wurde. Zugzeitfeststellungen anderer Beobachter liegen zudem von der iberischen Halbinsel vor.

Laut Aussage der niederländischen Löfflergruppe wurde der Vogel am 14.06.2005 als Nestling auf Terschelling beringt, ist also inzwischen elf Jahre alt. Er brütet allem Anschein nach seit Jahren auf Mellum, wo die über lange Jahre in Deutschland ausgestorbene Art seit 1996 als Brutvogel begegnet. Inzwischen ist der Bestand dort stark angewachsen.

Daher sieht man Löffler auch an der Festlandsküste inzwischen im Sommer regelmäßig.

In den Brutkolonien auf Mellum werden in jedem Jahr Jungvögel von Mitarbeitern der Vogelwarte Helgoland beringt. Die WAU unterstützte 2015 in Zusammenarbeit mit der Naturschutzstiftung Friesland-Wilhelmshaven-Wittmund diese Arbeiten mit der Anschaffung neuer Beringungssets.

Wer beringte Löffler sieht, sollte versuchen, die Farbringkombinationen an beiden Beinen zu erkennen und festzuhalten. Entsprechende Meldungen können dann an die WAU oder direkt an das Institut für Vogelforschung in Wilhelmshaven gemacht werden.

Exkursion zum ehemaligen Standortübungsplatz Friedrichsfeld bei Varel (Osterforde)

Samstag, 28. Mai 2016

Treffpunkt: Tor bei der ehemaligen Panzerwaschanlage (Friedrichsfelder Straße) um 14 Uhr bzw. um 13.20 Uhr Parkplatz Alter Markt Jever (am Graftenhaus) zur Bildung von Fahrgemeinschaften.

Mitglieder des BUND Friesland, die sehr gute Gebietskenntnisse haben, werden die Führung übernehmen.

Dauer: ca. 3 Stunden, festes Schuhwerk ist zu empfehlen

(c) J. Hinrichs/ Schwarzblauer Ölkäfer

Bei der Wasservogelzählung am 10.4. 16 am Hooksmeer fiel ein über den Boden laufender blauschwarzer Käfer mit kurzen Flügeldecken auf, der sich bei näherer Betrachtung als Ölkäfer entpuppte (Meloe sp., vermutlich M. proscarabaeus - Schwarzblauer Ölkäfer, Schwarzer Maiwurm).

Ihren Namen tragen diese flugunfähigen Käfer, weil sie bei Bedrohung eine giftige gelbe Abwehr-flüssigkeit aus ihren Beingelenken austreten lassen, die wie Öl aussieht.

Interessant ist die Entwicklung der Käfer: Aus den Eiern schlüpfen Larven, die als sogenannte „Dreiklauer“ auf Blüten sitzen und auf Hautflügler, nämlich solitäre Bienen, warten, um sich an diese anzuklammern und in deren Bau transportieren zu lassen. Hier parasitieren sie an der Bienenbrut.

Der Schwarzblaue Ölkäfer bevorzugt als Lebensraum sandige offene Stellen und ist auch im niedersächsischen Küstenraum anzutreffen. Auf der Roten Liste Deutschland gilt die Art als gefährdet.

Zum besseren Fotografieren behutsam auf die Hand genommen, wurde der Ölkäfer anschließend wieder auf den Boden gesetzt.

Melder/Text: W. Menke

(c) WIKIPEDIA/ Admiral (Vanessa atalanta)

Am 9.4.16 flog am Nachmittag bei Horum (Wangerland) ein eindrucksvoller Großfalter: ein Admiral. Diese Art ist ein Wanderfalter, die ihr Hauptverbreitungsgebiet in Südeuropa hat, von dort aber in jedem Jahr in unterschiedlich großer Zahl nach Mitteleuropa einfliegt und sich hier auch vermehrt.

Eine Überwinterung in unseren Breiten hielt man allerdings lange Zeit für ausgeschlossen. Inzwischen gibt es aber seit einigen Jahren vermehrt Anzeichen dafür, dass der Admiral in allen Stadien, d. h. als Ei, Puppe und ausge-wachsener Schmetterling, bei uns überwintern kann. Möglicherweise hängt diese neue Qualität mit den derzeit milderen Wintern als Folge der Klimaveränderung zusammen.

Bei dem „frühen Falter“ von Horum hat es sich mit ziemlicher Sicherheit um ein in unserem Küstenraum überwinterndes Exemplar des Admirals gehandelt.

Melder/Text: W. Menke

(c)Thomas Werner/ Gefleckte Weinbergschnecke im Winterquartier

Dem Schlossgärtner Thomas Werner ist es zu verdanken, dass die WAU Informationen über ein Neozoon erhielt, welches ursprünglich mediterran lebt, die Gefleckte Weinbergschnecke (Cornu aspersum).

Er entdeckte die Art im Frl.-Marien-Gang ca. 12 Meter vom Eingang entfernt.

 

Näheres hier

(c) Th. Werner/ Gefleckte Weinbergschnecke

Ein Exemplar wurde für die Aufnahme kurzzeitig ins Freie verbracht, um die auffällige Musterung der Schale zu zeigen, der die Art ihren Namen verdankt.

(c) Maria Menke/ Weinbergschnecke

Die im Jeverland an verschiedenen Stellen (Klosterpark Schortens, Schlosspark Jever u.a.) vorkommende Weinbergschnecke ist bei den milden Temperaturen der vergangenen Tage aus ihrer Winterstarre erwacht. Sie hat den schützenden Kalkdeckel, der während dieser Zeit ihre Schalenmündung verschließt bereits abgeworfen.       Melder/Text: W. Menke

Pressetext - erstellt am 06.04.2016 durch W. Menke

 

Zu den besonderen Anziehungspunkten des Schlossparks gehört der Eingang zum Fräulein-Marien-Gang. Seinen Namen hat dieser stollenartige Gang nach der Sage, dass Fräulein Maria im Februar 1575 nicht gestorben, sondern durch diesen (oder einen anderen) unterirdischen Tunnel das Schloss verlassen hat, um zu späteren Zeiten zu ihren Untertanen zurückzukehren.

In vielfach ausgeschmückter Weise wird diese Geschichte auch heute noch bei Führungen erzählt. Sie hat  mit der ursprünglichen Funktion des Stollens allerdings wenig zu tun. Der diente nämlich nicht als geheimer Fluchtgang, sondern erfüllte eine Verbindungsfunktion zwischen den beiden früher  vorhandenen Wassergräben, die das Schloss umgaben. Während der innere, an den heute nur noch eine muldenartige Vertiefung  in manchen Sockelbereichen des Gebäudes erinnert,  gegen Ende des 18. Jahrhunderts zugeschüttet wurde, hat man den äußeren, dessen Breite ursprünglich bis an den heutigen Stolleneingang reichte,  bei der Anlage des Schlossparkes in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf die  Maße der heutigen Graft verengt.

Im Rahmen der 2007 und 2008 durchgeführten Maßnahmen zur Schlossparksanierung wurde auch der Eingangsbereich des Stollens wieder deutlich sichtbar gemacht. Der Zutritt aber wird durch eine Gittertür versperrt, die ungebetene Besucher fernhält. Für Fledermäuse allerdings bieten die Gitterzwischenräume genügend Platz, um in den Gang ein- und auszufliegen. Dessen Innenraum hat sich inzwischen zu einem Winterquartier für einige heimische Arten entwickelt. Bei der von Bernd Pannbacker, dem Fledermausbeauftragten des Landkreises Friesland, und seinem Team durchgeführten jährlichen  Kontrolle wurden Anfang Februar 2016 eine Wasserfledermaus und zwölf Fransenfledermäuse als Überwinterer festgestellt, im Februar 2014 hatte man als bisherigen Rekord sogar schon 35 Tiere gezählt.

Der innere Bereich des  Ganges bietet Bedingungen, wie sie von diesen Arten für die Überwinterung bevorzugt werden: eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit und frostfreie Temperaturen zwischen + 3° und + 8° C.

Und genau diese Bedingungen scheinen auch einer völlig anderen Tierart optimale Voraussetzungen für die Überwinterung zu bieten, der Gefleckten Weinbergschnecke (Cornu aspersum) nämlich, einem Neubürger in unseren Breiten. Diese markant gezeichnete, etwas kleinere Verwandte der allgemein bekannten Weinbergschnecke (Helix pomatia) hat ihre ursprüngliche Heimat im Mittelmeer-Raum und an der westeuropäischen atlantischen Küste, also in Gebieten mit milderen Wintern. Durch Verfrachtung mit Gemüse- und anderen Kulturpflanzen, in deren Erdballen z. B. Schneckeneier mittransportiert werden können, hat sich das Vorkommen aber deutlich ausgedehnt; dazu beigetragen hat außerdem wohl auch bewusstes Aussetzen ausgewachsener Individuen, die ähnlich wie die Weinbergschnecke in Schneckenfarmen für den menschlichen Genuss gezüchtet werden.

So wurde die Gefleckte Weinbergschnecke laut Aussage des niedersächsischen Schneckenexperten Walter Wimmer inzwischen bereits an verschiedenen Orten in Ostfriesland und auf den meisten ostfriesischen Inseln nachgewiesen. Und auch weiter im Binnenland kommt die Art mittlerweile vor.  Offensichtlich ist der Küstenraum aber wegen seiner milderen Winterbedingungen für die Neubesiedlung besonders geeignet, denn harte Winter übersteht diese ursprünglich mediterrane Art nicht. Die Schnecken im Schlosspark allerdings brauchen auch eine längere Frostperiode nicht zu fürchten. Sie haben sich mehr als 12 m weit in den Fräulein-Marien-Gang verkrochen, wo es nie so richtig kalt wird.

Auch die normale Weinbergschnecke ist übrigens in unserer nordwestdeutschen Landschaft ursprünglich wohl nicht vertreten gewesen. Sie benötigt für ihr dickeres Gehäuse und den Kalkdeckel, mit dem sie dieses im Winter verschließt, mehr Kalk als ihre gefleckte Verwandte und bevorzugt daher kalkreiche Böden. Die Bestände im Jeverland, wo sie heute an verschiedenen Stellen vorkommt, so auch im Schlosspark, verdanken sich vermutlich alle dem Aussetzen durch den Menschen. Möglicherweise geht das Vorkommen im Klosterpark Östringfelde sogar auf die mittelalterlichen Mönche zurück, die die Kultur der als Fastenspeise geschätzten Schnecke in der Umgebung ihres Klosters gefördert haben. Wer heute allerdings Appetit auf die „schwäbische Auster“, wie die Art unter Feinschmeckern auch genannt wird, verspürt, sollte auf keinen Fall auf die Idee kommen, in der freien Natur Weinbergschnecken zu sammeln, die gehören nämlich zu den nach dem Naturschutzgesetz besonders geschützten Arten.

Protokoll der Mitgliederversammlung 2016
Protokoll der Mitgliederversammlung 2016[...]
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(c) V.K.Prueter/ C. Heinecke und W. Menke (re) vor Vortragsbeginn
(c) Carsten Heinecke/ Mittlerer Perlmutterfalter (Argynnis niobe)

Mittwoch (!), 09. März 2016

 

Küstenschmetterlinge in Niedersachsen

 

Referent: Dipl.-Biol. Carsten Heinecke, Oldenburg

 

„Schmetterlinge der Ostfriesischen Inseln“ – so lautet die Überschrift des im Mai 2015 als Band 14 der Schriftenreihe des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer erschienenen Buches, das den Untertitel „Eine Anleitung für Entdecker“ trägt. Und zu entdecken gibt es tatsächlich manche seltene Schmetterlingsart, die auf den Inseln oder auch an der Festlandsküste an Stränden, Dünen und Salzwiesen eine letzte Zufluchtsstätte gefunden hat.

Der Autor des Bandes, der Diplom-Biologe Carsten Heinecke, nimmt bei seinem Vortrag die Zuhörer mit auf diese Entdeckungstour. Von Jugend auf von der Schönheit der Falter fasziniert, hat er seit 2008 bei mehreren Projekten die Schmetterlingsfauna der Ostfriesischen Inseln erforscht und dabei auch eine seltene Art, den Salzwiesen-Sackträger, wiederentdeckt, den man zuletzt 1930 auf Borkum nachgewiesen hat. Wie dieser kleine Falter zu seinem Namen kommt, wird der Referent ebenso erklären, wie er auch auffällige Arten wie den Mittleren Perlmuttfalter vorstellt und Tipps gibt, wo man diese Schmetterlinge und ihre Raupen am besten beobachten kann. Neben einer Fülle beeindruckender Bilder und vielen Informationen zur Lebensweise der Falter wird der Vortrag also auch viele Anregungen geben, selbst auf Entdeckertour an unserer Küste zu gehen. Vielleicht findet dann der ein oder andere im kommenden Frühjahr auch Schmetterlingsarten wieder, die in unserem Nationalpark schon seit vielen Jahren nicht mehr gesehen worden sind.

Der Eintritt zu dem Vortrag ist frei; interessierte Gäste (auch Nichtmitglieder der WAU) sind herzlich willkommen.

 

Vor dem Vortrag findet die Mitgliederversammlung der WAU statt.

Dienstag, 16. Februar 2016

Thema >Die Wasserversorgung im Küstenraum< fällt wegen Erkrankung des Referenten aus!

 

Ersatzthema:

Löfflerberingung auf Mellum / Ablesen farbberingter Vögel

Dr. Susanne Homma, Olaf Geiter

 

Dankenswerterweise sind die beiden zuvor genannten Referenten sehr kurzfristig eingesprungen, so dass ein Vortrag stattfinden konnte.

Im 1. Teil nahm Frau Homma die Zuhörer mit zu einem Beringungstag auf der Vogelschutzinsel Mellum, die im Weltkulturerbe Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer liegt - zwischen Wesermündung und Jadefahrwasser - und nur mit Sondererlaubnis betreten werden darf. Das Verhalten der jungen Löffler ist so ganz anders als das der Altvögel.

Den 2. Teil widmete Herr Geiter, Leiter der Beringungszentrale des Instituts für Vogelforschung in Wilhelmshaven, kurz Vogelwarte, dem Ablesen von beringten Vögeln, zum Teil auch mit Farbringen versehen. Die Ablesung solcher Ringe machen über 90% der Ring"fund"meldungen aus.

Werner Menke, 1. Vorsitzender der WAU, bedankte sich ganz herzlich bei beiden Referenten für Bereitschaft und Entgegenkommen. Dem schlossen sich die Zuhörer mit kräftigen Applaus an.

W. Menke bedankt sich bei den Referenten

Dienstag, 19. Januar 2016

 

Faszinierende Tiefsee -

ihre Eigenschaften, ihre Bewohner, ihre Erforschung

 

Dr. Kai Horst George

Deutsches Zentrum für Marine Biodiversitätsforschung (DZMB)

Senckenberg-Institut Wilhelmshaven

(c) Dr. Tina Molodtsova/ Der Vortragende

Pressetext erstellt am 23.12.2015 von W. Menke

Unsere Erde gilt als der „blaue Planet“, und das vollkommen zu Recht, werden doch mehr als 70 % der Erdoberfläche von Meeren bedeckt. Der weitaus größte Teil davon wird von der Tiefsee eingenommen. Und die ist in weiten Teilen noch immer unerforscht. So gibt es hier noch ungeheuer viel an Organismen neu zu entdecken. Hielten die Biologen in früheren Jahrzehnten die Tiefsee für einen gleichförmigen, dunklen und artenarmen Lebensraum, so zeigten neuere Untersuchungen, dass sie eine große Artenvielfalt aufweist und darin durchaus mit  artenreichen Lebensräumen wie tropischen Regenwäldern und Korallenriffen zu vergleichen ist.  So zählten Forscher des Deutschen Zentrums für Marine Biodiversitätsforschung (DZMB) am Senckenberg-Institut in Wilhelmshaven auf einem Quadratmeter Tiefseeboden im Atlantik allein mehr als 600 verschiedene Arten.

An diesen Forschungen ist auch der Referent, Dr. Kai Horst George, maßgeblich beteiligt. In seinem Vortrag stellt er den Lebensraum Tiefsee vor, gibt einen Überblick über die Geschichte ihrer Erforschung, führt in die Methoden dieser Forschung ein und vermittelt ein Bild von der Vielfalt der Arten, die die Tiefsee besiedeln und in ihrer Anpassung an diesen extremen Lebensraum eine Fülle zum Teil skurril anmutender Formen ausgebildet haben.

(c) Hans Uhlmann/ Pottwal am Ostende von Wangerooge

Wangerooge - die östlichste der sieben Ostfriesischen Inseln - ist die einzige, die mit zum Oldenburger Land gehört und damit direkt dem WAU-Betreuungsbereich benachbart. Daher halten wir es für sinnvoll, einen besonderen Fund am Strand von Wangerooge auf dieser Webseite darzustellen.

Am 08.01.2016 fanden zwei Naturschutzwarte des Mellumrates, einer von ihnen unser Mitglied Hans Uhlmann, zwei verendete Pottwale am Ostende der Insel. Beides waren männliche Tiere, der eine 11,8 m, der zweite 12,7 m lang und jeweils bis zu 15 Tonnen (15.000 kg) schwer. Die Tiere sind  auf dem Weg von der Arktis zum Äquator nördlich der Britischen Inseln "falsch abgebogen". In der für ihre Verhältnisse flachen Nordsee haben sie die Orientierung verloren und sind schließlich auf Wangerooge gestrandet.

Die Kosten für die Bergung/Entsorgung der Kadaver hat das Land Niedersachsen zu tragen, da sie im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer angeschwemmt wurden.

Die Gemeindeverwaltung Wangerooge bemüht sich, ein präpariertes Skelett auf der Insel auszustellen.

Weitere Infos sind den Presseberichten zu entnehmen. Jeversches Wochenblatt und Wilhelmshavener Zeitung haben auch ausführlich berichtet. Überhaupt haben die insgesamt 12 verendeten Pottwalbullen (2x Wangerooge, 2x bei Helgoland, je 1x bei Büsum und Bremerhaven, 6x auf Texel/Niederlande) bundesweit für ein großes Medienecho gesorgt.

Melder: H. Uhlmann

Bericht der NWZ am 09.01.2016 / Titelseite
Bericht der NWZ am 09.01.2016 / Oldenburger Land
Bericht der NWZ am 11.01.2016/ Oldenburger Land

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Zuletzt aktualisiert:

17.04.2024