Chronik 2015
Am Hooksieler Strand kurz vor dem Außenhafen wurde am 12.12.2015 von Spaziergängern das angespülte Exemplar eines Mondfisches entdeckt. Diese Fischart – wissenschaftlich Mola mola – gilt als der schwerste Knochenfisch der Welt. Mondfische können bis zu 3,3 m lang und bis zu 2300 kg schwer werden. Solche „Riesen“ sind aber eher selten. Das angespülte Tier hatte eine Länge von 50 – 60 cm und ein Gewicht von 30 – 35 kg (geschätzte Angaben).
Mondfische kommen vor allem in warmen Meeren vor, doch tauchen im Herbst häufiger Individuen auch in der Nordsee auf. Der Körper ist kaum länger als hoch. Eine normale Schwanzflosse fehlt. Die Haut ist bis zu 7,5 cm dick, schuppenlos, lederartig und elastisch. Rücken- und Afterflosse haben die gleiche hohe, dreieckig-spitze Form. Beide sitzen weit hinten, einander symmetrisch gegenüber, und sind das Hauptantriebsorgan. Kleine Brustflossen sind vorhanden, Bauchflossen fehlen. Das Maul ist sehr klein und steht meist offen, die Zähne sind zu einem papageiartigen Schnabel verwachsen. Das Skelett ausgewachsener Tiere besteht fast nur aus Knorpel.
Die Nahrung besteht vorwiegend aus gallertigen Lebewesen wie z.B. Quallen. Aber auch andere Meerestiere werden gefressen, sofern sie die dem Maul entsprechende Größe haben.
Mondfische leben im offenen Ozean von der Wasseroberfläche bis in eine Tiefe von etwa 500 m. Ausgewachsene Tiere haben wegen ihrer Größe nur sehr wenige natürliche Feinde.
Quelle: WIKIPEDIA
Der schon leicht anrüchige Kadaver wurde 14.12. auf Bitten der NPLV nach WHV gebracht; inwieweit eine Total-Präparation erfolgt bzw. noch möglich ist, wird vom Landesmuseum für Naturkunde in OL entschieden.
Melder: H. Uhlmann
Dienstag, 08. Dezember 2015
Fledermäuse in der nordwestdeutschen Küstenregion
Zug und Gefährdung
Viele Zugvogelarten legen zum Teil weite Strecken zwischen Brutheimat und Winterquartier zurück. Weniger bekannt sind entsprechende Wanderbewegungen von Fledermäusen.
Thema des Vortrags werden sowohl das wanderverhalten als auch die Gefährdungen sein, denen Fledermäuse auf dem Zug, aber auch in ihren Sommer- und Winterlebensräumen ausgesetzt sind.
Näheres zum Vortrag siehe Pressetext unten
Pressetext - erstellt am 26.11.2015 durch W. Menke
3. Vortrag im Winterprogramm 2015 /16 der WAU:
Referenten: Dipl. Biol. Petra u. Lothar Bach, Büro ‚Bach-Freilandforschung‘ Bremen
Thema: Fledermäuse in der norddeutschen Küstenregion – Zug und Gefährdung
Dienstag, 08.12.2015,; Anton-Günther-Saal des Rathauses Jever; Beginn: 20 Uhr
Dass viele Zugvogelarten zum Teil weite Strecken zwischen Brutheimat und Winterquartier zurücklegen, gehört heute zum Allgemeinwissen. Weniger bekannt aber sind entsprechende Wanderbewegungen von anderen Tiergruppen.
Doch auch unter den Säugetieren gibt es ein entsprechendes Zugverhalten, so besonders unter den Fledermäusen. Viele Arten, so z. B. die beiden Abendsegler, die Zweifarb- und die Rauhautfledermaus, vollführen saisonale Wanderungen zwischen ihren Sommerlebens-räumen in Skandinavien und den Baltischen Staaten und ihren Winterlebensräumen in Deutschland oder Frankreich/Spanien/Portugal.
Dabei überqueren die Tiere auch größere Wasserflächen (Ostsee/Nordsee) und folgen den Küstenlinien und Flusstälern. Der nordwestdeutsche Küstenraum ist einer der wichtigen Zugkorridore von Fledermäusen in Deutschland. Dazu haben die beiden Referenten, die Diplombiologen Petra und Lothar Bach, Untersuchungen auf den Ostfriesischen Inseln und dem Festland durchgeführt, über deren Ergebnisse sie berichten werden.
Thema ihres Vortrags werden auch die Gefährdungen sein, denen Fledermäuse auf dem Zug, aber auch in ihren Sommer- und Winterlebensräumen ausgesetzt sein. Dazu gehören die natürlichen Gefahren, die eine Querung großer Wasserflächen (Ostsee/Nordsee) auf dem Zug mit sich bringt. Zu den menschengemachten Gefährdungen zählen Windparks, intensive Landnutzung und Zerstörungen von Winter- oder Sommerquartieren, z. B. durch Baumfäll-Aktionen und Gebäudesanierungen.
Die Referenten werden auch auf Maßnahmen zum Fledermausschutz eingehen; denn dieser muss schon vor unserer Haustür anfangen. Es liegt an jedem Einzelnen von uns, ob und wieweit ein gutes Miteinander zwischen Menschen und Fledermäusen gelingt.
Die Zweifarbfledermaus hat ihren Namen noch dem zweifarbigen Rückenfell aus schwarzbraunen Haaren, die an der Spitze silbern gefärbt sind. Die Art besiedelt Spaltenräume an und in Häusern, ist also eng mit dem Menschen benachbart. Sie gehört zu den Wanderarten, es können mehr als 1000 km zwischen Sommer- und Winterquartier liegen.
Dienstag, 24. November 2015
Pflanzliche und tierische Neubürger
(Neophyten und Neozoen)
auf den Galapagos-Inseln
Die nur auf Galapagos vorkommenden (=endemischen) Scalesia-Bäume sind von tierischen (Ziegen) und pflanzlichen (Brombeeren) "Neubürgern" bedroht.
Pressetext - erstellt am 15.11.2015 durch W. Menke
Dienstag, 24. 11.2015, Anna Walentowitz, Studentin im Studiengang Landschaftsökologie u. Naturschutz an der Universität Greifswald:
Pflanzliche und tierische Neubürger (Neophyten u. Neozoen) auf den Galapagos-Inseln
Anton-Günther-Saal des Rathauses Jever; Beginn: 20 Uhr
Die Galapagos-Inseln, rund 1000 km vor der südamerikanischen Küste auf Äquatorhöhe im Pazifik gelegen, gelten als „Experimentierfeld“ und „Schaufenster“ der Evolution. Charles Darwin, der die Inselgruppe auf seiner Weltreise mit der ‚Beagle‘ im September 1835 für mehrere Wochen besuchte, erhielt hier entscheidende Anregungen für seine 1859 erstmals veröffentlichte Lehre vom Ursprung der Arten.
Kein Wunder, dass Galapagos für viele Biologen (und nicht allein für die) ein Traumziel ist, zumal hier auch heute noch eine vielfältige Natur oft aus nächster Nähe zu beobachten ist. Erinnert sei nur an die aus vielen Fernsehfilmen bekannten und wie Urzeitwesen wirkenden Riesenschildkröten und Meerechsen.
Doch das zum Weltnaturerbe gehörende Paradies ist bedroht. Der zunehmende Touristenstrom muss kanalisiert werden, zudem stellen durch den Menschen bewusst oder versehentlich eingeschleppten Tier- und Pflanzenarten eine Gefährdung für die ursprünglich einheimischen Organismen dar. Als Beispiel seien nur Ziegen und Ratten genannt.
Anna Walentowitz, die 2011 am Mariengymnasium Jever ihr Abitur gemacht hat und jetzt in Greifswald studiert, hatte die einmalige Gelegenheit, ein halbes Jahr auf den Galapogos-Inseln zu verbringen und bei Projekten mitzuarbeiten, bei denen invasive Arten erforscht werden, die für die einheimische Flora und Fauna eine Bedrohung darstellen. Dadurch bekam sie einen Einblick auch in Bereiche, zu denen der „normale“ Tourist keinen Zugang hat.
Anna Walentowitz wird über Projekte, an denen sie mitgewirkt hat, berichten und zudem weitere interessante Aspekte der Galapagos-Inseln aufzeigen.
Zum Abschluss der 7. Zugvogeltage fand das
Zugvogelfest Sonntag, den 18.10.,
zum 5. Mal in Horumersiel (Gemeinde Wangerland/Landkreis Friesland) statt, ein großer Vertrauensbeweis an die u.g. Veranstalter.
Dauer der Veranstaltung: 10 - 18 Uhr
Ort: Haus des Gastes, 26434 Horumersiel, Zum Hafen 1
Kosten: keine
Jeder Besucher nahm kostenlos an einer Verlosung teil, bei der es wertvolle Preise zu gewinnen gab!
Zu einem bunten Fest laden die Veranstalter nach Horumersiel ein. Begleitet von Musik, Vorträgen, Spiel und Spaß und leckerem Essen gibt es vielfältige Informationen zu Vogelforschung und Vogelschutz und Anregungen zur Vogelbeobachtung:
z.B. von Nationalpark-Rangern, Junior-Rangern, namhaften Optik-Anbietern, Naturschutzvereinen, Vogelmalern, Naturbuch-Verlagen und Outdoor-Ausrüstern
Die Eröffnung des 7. Zugvogelfestes übernahm Ralf Sinning, Leiter des Nationalpark-Hauses Wangerland (Mi.), für den kurzfristig verhinderten Geschäftsführer der Wangerland Touristik GmbH, Armin Kanning. Für den Rat der Gemeinde übermittelte Renate Janßen-Niemann Grüße. Peter Südbeck, Leiter der Nationalpark-verwaltung, begrüßte in seiner bekannten lockeren und freundlichen Art die Anwesenden sowie die Gruppe "Tüdelüten", die zum wiederholten Mal für die musikalische Unterhaltung sorgte. Südbeck wünschte allen Besuchern viel Spaß und einen freudigen Tag.
Wieder einmal ein voller Erfolg war die Exkursion zu ausgewählten Hochwasser-Rastplätzen am 17.10., die unter der Leitung von Werner Menke und dem Ehrenvorsitzenden der WAU, Ulrich Appel, stand. Die knapp 50 Teilnehmer begaben sich in Fahrgemeinschaften zu einigen 'hotspots' der Vogelbeobachtung im Wangerland wie der Lagune in Schillig und dem Elisabeth-Außen- und Innengroden.
Vom Deich aus ließen sich mit den Spektiven (Fernrohre) zahlreiche Watvögel im Watt am Rande der Salzwiesen beobachten. Zu ihnen zählten neben Austernfischern und Großen Brachvögeln auch Säbelschnäbler, Goldregenpfeifer und Rotschenkel. Zu allen gaben die anwesenden WAU-Betreuer für Jung und Alt verständliche Erklärungen.
Datum: Samstag, 17. Oktober 2015
Titel: Zugvögel erleben im Weltnaturerbe Wattenmeer -
Exkursion zu ausgewählten Hochwasserrastplätzen
Veranstalter: Nationalpark-Haus Wangerland, WAU e.V. Jever
(Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz)
Zeit: 14:00 Uhr
Treffpunkt / Ort: Nationalpark-Haus Wangerland, Minsen
Kirchstraße 9, 26434 Wangerland
Dauer: 3 Stunden
Kosten: kostenlos
Zielgruppe: Interessierte (Kinder und Erwachsene)
Besonderheiten: Anmeldung bis zum 15.10.15 im Nationalpark-Haus Wangerland unter 04426-904700 oder per Email an nationalparkhaus@wangerland.de (Anmeldebestätigung gilt als Teilnahmebestätigung).
Die genauen Exkursionsziele werden erst kurzfristig in Abhängigkeit von den aktuellen Vogelvorkommen festgelegt. Es werden vor Ort Fahrgemeinschaften gebildet. Wenn vorhanden, eigenes Fernglas mitbringen. Wind- und ggfls. regendichte Kleidung werden empfohlen.
Wind und Wetter vorbehalten.
Kurztext: Die Küste Frieslands steht komplett unter der Beobachtung der WAU – zumindest ihre Vogelwelt. Die Mitglieder der WAU kennen den Bereich hervorragend und wissen, welche Vögel sich gerade wo aufhalten. Bei dieser Exkursion werden Sie zu den besten Beobachtungspunkten geführt und bekommen jeden Vogel gezeigt und erklärt, der sich am Weg aufhält – vom Berghänfling über Goldregenpfeifer bis zu Ohrenlerche und Ringelgans. Der Einsatz von Spektiven (Fernrohren) garantiert dabei faszinierende Nähe.
Kategorie:
-
Exkursion zu Fuß
Datum: Freitag, 16. Oktober 2015
Titel: Zugvögel am Jadebusen - Beobachtung vom Deich
Veranstalter: Nationalpark-Haus Dangast, WAU e.V. Jever (Wissenschaftliche
Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz)
Zeit: 13.00 Uhr
Treffpunkt: Flügeldeich westlich des Dangaster Hafens
Dauer: ca. 3,5 Stunden
Kosten: kostenlos (Spende für Vereinsarbeit WAU willkommen)
Zielgruppe: Interessierte (Kinder, Erwachsene)
Besonderheiten: Innerhalb der 3,5 Stunden können Sie kommen und gehen, wann Sie wollen! Wenn vorhanden, eigenes Fernglas mitbringen. Witterungsbedingte Bekleidung wird empfohlen
Kurztext: Die Wattflächen des Jadebusens sind ein wichtiges Nahrungsgebiet für Wasser- und Watvögel. Mit auflaufendem Wasser werden die Nahrungsflächen kleiner und die Vögel konzentrieren sich auf die verbleibenden strandnahen Flächen und suchen schließlich ihre Hochwasserrastplätze auf. Diese tideabhängigen Ortswechsel sind vom Flügeldeich westlich des Dangaster Hafens aus gut zu beobachten. An der Deichspitze stehen hier Fachleute der WAU Jever mit Spektiven bereit. Sie helfen bei der Artbestimmung und geben fundierte Auskunft über die Lebensweise, die Verbreitung und das Zugverhalten der zu beobachtenden Vogelarten.
Passend zu den 7. Zugvogeltagen eröffnete die WAU ihre Winter-Vortragsreihe am 13.10. mit einem typischen Zugvogel, dem Stein-schmätzer, einem "Wanderer zwischen den Kontinenten", so der Titel. Im Institut für Vogelforschung "Vogelwarte Helgoland" in Wilhelmshaven wird diese Art durch Institutsleiter Prof. Dr. Franz Bairlein und seinen Mitarbeitern hinsichtlich seines Zugverhaltens erforscht.
Prof. Dr. Bairlein ist kein Unbekannter bei den von der WAU angebotenen Vorträgen. Schon mehrmals stellte er Ergebnisse aus seinen Forschungsgebieten vor. In diesem Vortrag berichtete er von den inzwischen langjährigen spannenden Forschungen am Zugverhalten des Steinschmätzers und den Ergebnissen dieser Untersuchungen, die ihn auf den Spuren eines kleinen Singvogels um die halbe Welt geführt haben. Näheres hier
Dienstag, 13. Oktober 2015
Wanderer zwischen Kontinenten:
Der Steinschmätzer als Modell der Vogelzugforschung
Prof. Dr. Franz Bairlein
Institut für Vogelforschung 'Vogelwarte Helgoland'
Dieser erste Vortrag des diesjährigen WAU-Winterprogramms ist zugleich eine Veranstaltung im Rahmen der 7. Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer (10. - 18.10.2015). Dementsprechend hat er den Vogelzug zum Thema.
Pressetext - erstellt am 05.09.2015 durch W. Menke
Dienstag, 13. 10. 15, Prof. Dr. Franz Bairlein, Institut für Vogelforschung ‚Vogelwarte Helgoland'
Wanderer zwischen Kontinenten:
Der Steinschmätzer als Modell der Vogelzugforschung
Anton-Günther-Saal des Rathauses Jever; Beginn: 20 Uhr
Wie in den vergangenen Jahren so ist auch der erste Vortrag des diesjährigen WAU-Winterprogramms zugleich eine Veranstaltung im Rahmen der ‚Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer‘ und hat dementsprechend den Vogelzug zum Thema.
Im Mittelpunkt stehen diesmal aber nicht die großen Trupps ziehender Wildgans – und Limikolen- (Watvogel-) Arten, an die vermutlich die meisten Menschen bei den Stichworten ‚Vogelzug‘ und ‚Wattenmeer‘ denken, sondern ein kleiner Singvogel, der Steinschmätzer. Dieser ist schon seit vielen Jahren ins Zentrum der Forschung von Prof. Dr. Franz Bairlein, dem Leiter des Instituts für Vogelforschung ‚Vogelwarte Helgoland‘ in Wilhelmshaven, und seiner Mitarbeiter gerückt, lassen sich an ihm doch geradezu modellhaft wesentliche Mechanismen des Vogelzuges erkunden.
So macht z. B. das große Verbreitungsgebiet den Steinschmätzer zu einem besonders geeigneten Objekt der Zugvogelforschung: Die Art kommt – in verschiedenen Rassen – von Ostkanada, Grönland und Island im Westen über Europa bis nach Sibirien und ins westliche Alaska im Osten als Brutvogel vor und überwintert in Afrika südlich der Sahara. Das bedeutet sehr unterschiedliche Zugwege: Die kanadischen und grönländischen Vögel müssen weite Strecken über das Meer fliegen, während ihre kontinentaleuropäischen und asiatischen Verwandten weitgehend über Land ziehen können. Diese unterschiedlichen Zugwege verlangen unterschiedliche Zugstrategien. Besonders gut lassen sich die dort beobachten, wo sich Rastgebiete beider Gruppen auf dem Zug überlappen. Das ist z. B. auf Helgoland der Fall.
Prof. Dr. Bairlein wird in seinem Vortrag von den inzwischen langjährigen spannenden Forschungen am Zugverhalten des Steinschmätzers und den Ergebnissen dieser Untersuchungen berichten, die ihn auf den Spuren eines kleinen Singvogels um die halbe Welt geführt haben.
Der Eintritt zu dem Vortrag ist frei; interessierte Gäste (auch Nichtmitglieder der WAU) sind herzlich willkommen.
Besten Dank für Ihre Mitarbeit und viele Grüße
Werner Menke
PS: Da der Vortrag einen besonderen Stellenwert hat (Eröffnungsveranstaltung unserer traditionellen Reihe und Veranstaltung im Rahmen der Zugvogeltage), wird Herr Bürgermeister Albers zu Beginn Grußworte sprechen.
Angesichts des herausgehobenen Ranges des Vortragenden (Herr Dr. Bairlein muss hier wohl nicht näher vorgestellt werden) wäre es m. E, auch durchaus angemessen, wenn die Presse über die Veranstaltung berichten könnte.
"Die Tour ist ausgebucht." Diese Antwort erhielten am Montag Nachmittag einige ganz kurz Entschlossene, die sich zu der Fahrt mit dem "Watt'n Express" zu ausgewählten Hochwasser-Rastplätzen von Zugvögeln anmelden wollten. Die von Hans Uhlmann angeregte und durch Ralf Sinning (Leitung Nationalpark-Haus Wangerland) aufgegriffene und umgesetzte Fahrt mit "Frida" - Spitzname der Bimmelbahn - startete am 13.10.2015 in Horumersiel.
Zunächst ging es bei Crildumersiel über die neu gebaute Drift auf dem Teekabfuhrweg in den Bereich der Lahnungsfelder. Bei zwei Stopps wurden den Fahrgästen Säbelschnäbler, Großer Brachvogel, Eiderente und Kormoran näher erklärt. Doch nicht nur über die verschiedenen Vogelarten wusste Werner Menke Interessantes zu berichten; er informierte auch über den Deichbau und die Bedeutung der Lahnungen für den Deichschutz.
Im Bereich des Horumersieler Hafens als nächstem Halt ließen sich eine größere Zahl Rotschenkel und - als Wintergäste von den steinigen Küsten im Norden/Nordosten Europas - Steinwälzer beobachten. Diese nicht ganz amselgroße Limikolenart ist relativ wenig scheu und oft rastlos auf der Suche nach Nahrung.
Weiter ging die Fahrt entlang der Strandpromenade von Horumersiel nach Schillig. In diesem Abschnitt der Tour hielten sich Ringelgänse auf. Diese zu den Meergänsen (Branta) zählende Art überwintert regelmäßig mit einigen hundert Individuen in diesem Küstenabschnitt. Ihr Brutgebiet sind die Küsten und Inseln in der arktischen Tundra, also ein Zugvogel wie der Steinwälzer.
Entlang des Schilliger Grünstrandbereiches ging es bis zur sogenannten Lagune bei der Jugendherberge. Eigentlich ein "hotspot" bei der Vogelbeobachtung konnten dort "nur" einige Bekassinen gesichtet werden, aber damit eine Art, die in Kategorie 1 = vom Aussterben bedroht auf der Roten Liste geführt wird.
Daraufhin ging es in Fridas gemächlichem Tempo zurück an den Ausgangsort.
Mit dem "Watt'n Express" Zugvögel
im Weltnaturerbe Wattenmeer erleben
Dienstag, 13. Oktober 2015
Veranstalter: Nationalparkhaus Wangerland, Gewerbeverein Horumersiel-Schillig
WAU e.V. Jever (Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur-
und Umweltschutz)
Zeit: 13.00 Uhr
Treffpunkt: Start am „Bahnhof“ in der Ortsmitte von Horumersiel
- Exkursion mit dem Bus/Zug
Die mit insgesamt 24 Personen gut besetzte Exkursion ans Wangermeer unter dem Titel "Aug' in Aug' mit sibirischen Zugvögeln" ermöglichte einen Blick auf die zahlreich anwesenden Wasservögel. Diese drängten sich im Nordosten des Sees - aus den übrigen Bereichen weitgehend verscheucht durch Personen mit Hunden, Anglern und Joggern - zusammen. Dabei konnten neben Pfeif- auch Schnatter- und Löffelenten (Gründelenten) sowie Tafel-, Schell- und Reiherenten (Tauchenten) beobachtet werden.
Nordische Schwäne (Sing-, Zwergschwan) waren leider nicht anwesend, "nur" 29 Höckerschwäne, die aber zum Teil sicher aus dem Osten stammen. Von Gänsearten waren Bläss- und Graugans anwesend. Ein kalter Ostwind ließ die zweistündige Tour zu einer kühlen Erfahrung werden, wenn nicht die entsprechende Bekleidung vorhanden war.
Datum: Sonntag 11. Oktober 2015
Titel: Aug‘ in Aug‘ mit sibirischen Zugvögeln
Veranstalter: Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur- und
Umweltschutz Jever e.V. (WAU)
Zeit: 10.00 Uhr
Treffpunkt / Ort: Parkplätze am Rathaus, 26434 Hohenkirchen,
Helmsteder Straße 1
Dauer: max. 3 Stunden
Kosten: kostenfrei (Spenden für die Vereinsarbeit der WAU werden
dankend angenommen)
Zielgruppe: alle vogelinteressierten Erwachsenen und Kinder ab 10 Jahren
Besonderheiten: Anmeldung bis Fr. 09.10.15 im Nationalpark-Haus unter 04426-904700,
Wind und Wetter vorbehalten.
Für gehbehinderte Menschen nicht zu empfehlen; die Wanderung führt z.T. über
unwegsames/hügeliges Gelände.
Kurztext: Exkursion zur Vogelbeobachtung am Wangermeer
Auf diesem ca. 100 ha großen künstlichen Marschensee bei Hohenkirchen finden sich jedes Jahr zahlreiche Zugvögel aus den Tundren Russlands und dem hohen Norden Skandinaviens (FIN, S, N) ein (nordosteuropäische Pfeifente, Zwerg-, Gänsesäger). Sie finden auf diesem Süßwassersee gute Rast- und Ruhemöglichkeiten sowie Nahrung.
In Fahrgemeinschaften werden wir Punkte am Wangermeer anfahren und von dort zu Fuß günstige Punkte zur Beobachtung anlaufen. Die Exkursion wird von erfahrenen Vogelkundlern der WAU begleitet.
Kategorie:
- Exkursion zu Fuß/PKW
Für den 10.10. hatte die WAU neben anderen Veranstaltern (siehe unten) alle Frühaufsteher zu einem Schiffstörn unter dem Motto >Mit dem Schiff den Gänsen auf der Spur< aufgerufen. Erfreulicherweise waren fast 100 Personen diesem Aufruf gefolgt, was auch dem guten Wetter geschuldet war: kaum Wolken am Himmel und ein schwacher Wind von 3-4 Bft. Kurz nach Sonnenaufgang (07.44 h) ging es am Rande des Jadefahrwassers Richtung Norden, um im Bereich von Minsener Oog die von Osten heranziehenden Gänse zu beobachten.
Während der Fahrt Richtung Minsener Oog wurde Werner Menke, 1. Vorsitzender der WAU, von dem Kamerateam des NDR interviewt wie auch später noch Ralf Sinning, Leiter des Nationalpark-Hauses Wangerland in Minsen. Die ersten auf das Schiff zufliegenden Gänse konnten von den Hobby-Ornithologen um W. Menke als Weißwangen- (Nonnen-)gänse klassifiziert werden.
Minsener Oog ist eine künstlich geschaffene Insel, ein sogenanntes Strombauwerk, die bei der Vertiefung des Jadefahrwassers in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre entstand. Sie liegt weitestgehend in der Ruhezone des Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, der zugleich UNESCO-Weltnaturerbe ist.
Auf der Jade konnten die ornithologisch Interessierten viele Eiderenten, Kormorane, weitere Weißwangengans-Trupps und als eines von drei Highlights einen Trupp von 18 ziehenden Zwergschwänen, denen sich eine Weißwangengans zugesellt hatte, beobachten.
Die beiden anderen besonderen Beobachtungen waren eine Trottellumme und ein Sterntaucher, beide im für die Jahreszeit typischen Schlichtkleid.
Datum: Samstag, 10. Oktober 2015
Titel: Treffpunkt Sonnenaufgang im Wattenmeer
Mit der MS „Jens Albrecht“ den Gänsen auf der Spur
Veranstalter: Nationalpark-Haus Wangerland
Wangerländer Seetouristik
Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz (WAU e.V.)
Zeit: 07.30 Uhr (Abfahrt, Leinen los.)
Treffpunkt/Ort: Start am Außenhafen Hooksiel,
Liegeplatz der MS „Jens Albrecht“
Dauer: ca. 4 Stunden
Kosten: Erwachsene 16,- €, Kinder (4 bis 14 Jahre): 10,- €
inkl. Frühstück an Bord
Zielgruppe: vogelbegeisterte Frühaufsteher und Nordseeliebhaber
Besonderheiten: Anmeldung bis zum 05.10.15 im Nationalpark-Haus Wangerland unter 04426-904700 oder per Email an nationalparkhaus@wangerland.de. Sie erhalten eine Anmeldebestätigung und erwerben die Tickets am Veranstaltungstag an Bord der MS „Jens Albrecht“. Bitte eigene Ferngläser mitbringen; ein paar haben wir auch an Bord.
An- und Abfahrzeiten können sich tidebedingt ändern! Änderungen aufgrund von Wind und Wetter vorbehalten.
Kurztext: Die meisten wilden Gänse brüten in den Tundren Nordrusslands und Sibiriens und kommen zum Überwintern zu Tausenden zu uns nach Norddeutschland. Tagsüber finden wir sie auf Feldern und Äckern. Wo bleiben sie nachts? Wir werden mit der MS „Jens Albrecht“ früh morgens in See stechen und bei einem kleinen Frühstück an Bord nach den Gänsen Ausschau halten. In einem Vortrag werden die Gäste eine Menge über den Zug der gefiederten Freunde erfahren. Wir freuen uns auf eine stimmungsvolle und beeindruckende Abenteuer-Schiffstour und hoffen auf einen wunderschönen Sonnenaufgang über der herbstlichen Nordsee. Bitte denken Sie an wetterangepasste Kleidung.
Kategorie:
-
Exkursion mit dem Schiff
Pressetext - erstellt am 27.09.2015 durch W. Menke
„Riechen Sie mal!“ – diese Aufforderung richtete der Pilzexperte Dr. Martin Baurmann mehrfach an die gut 35 Teilnehmer einer Pilzexkursion, die die WAU (Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz) am Samstag, dem 26.9., im Upjever Forst ausrichtete. In der Tat liefert der typische Geruch vieler Pilzarten ein gutes Bestimmungskriterium, so riecht der Dufttrichterling intensiv nach Anis, der Rettichhelmling nach dem namengebenden Radi und der Schwefelritterling stinkt gar bestialisch. Alle drei genannten Arten sind leicht giftig und somit für den menschlichen Verzehr nicht geeignet.
Überhaupt kamen die Teilnehmer zunächst weniger auf ihre Kosten, die in der Hoffnung auf eine ergiebige Pilzmahlzeit mit einem großen Korb erschienen waren, denn Martin Baurmann richtete das Augenmerk auch auf viele Arten, die ungenießbar oder gar giftig sind. Geradezu begeistert reagierte er, als ein Kartoffelbovist gefunden wurde, aus dem zwei Schmarotzer-Röhrlinge wuchsen, „denn die sind hier wirklich nicht häufig zu sehen.“ Wie schon der Name sagt, entzieht dieser Pilz seinem Wirt, dem auf den Sandböden der Geest sehr häufigen Kartoffelbovist, die Nährstoffe für das eigene Wachstum.
Relativ selten ist auch das Eselsohr, ein Schlauchpilz, der seinen Namen seiner eindrucksvollen Gestalt verdankt und der zumeist nicht einzeln, sondern in dichten Gruppen wächst. Auf einem alten Holzlagerplatz fanden sich viele Exemplare der Hasenpfote. An eine solche erinnert der Pilz aber nur im Jugendstadium, beim Älterwerden spreizt sich der Schirm auf und zerfließt bald, denn die Art gehört zu den Tintlingen.
Eselsohr, Hasenpfote – unter den heimischen Pilzarten finden sich viele mit derart kuriosen Namen. Weitere Beispiele wären das Krüppelfüßchen, der Schlauchzitterpilz und der Schleimige Wurzelrübling.
Und Martin Baurmann erklärte auch, wie die Täublinge zu ihrem Namen gekommen sind. Bei diesen Pilzen aus der Gruppe der Spödblättler gibt es essbare (so den Frauentäubling) und unbekömmliche bis leicht giftige (so den Ockertäubling). Eine Hilfe zur Unterscheidung beider Gruppen bietet ein Geschmackstest: Schmeckt eine kleine Kostprobe des rohen Pilzes mild, gehört der Täubling zu den essbaren Arten, ist sie dagegen so scharf, dass man sie gleich wieder ausspuckt („Speitäubling“), sollte man auf den Verzehr besser verzichten. Das sich bei dieser Probe einstellende „taube“ Gefühl auf der Zunge bleibt dann aber noch eine ganze Zeitlang erhalten.
Kann ein solcher Geschmackstest bei den Täublingen hilfreich sein, so sollte man in anderen Fällen unbedingt darauf verzichten. Beim Grünen Knollenblätterpilzes könnte er sich nämlich höchst fatal auswirken. Ausführlich erklärte Martin Baurmann die Merkmale dieses lebensgefährlichen Giftpilzes, dessen Toxine die Leber angreifen. Erst vor wenigen Tagen sind in der Uniklinik Münster zwei Menschen an einer Knollenblätterpilzvergiftung gestorben. Das Exemplar, an dem der Pilzfachmann die Merkmale demonstrierte, hatte er übrigens aus Parkanlagen in Wilhelmshaven mitgebracht, denn auf den kargen Böden des Upjever Forstes ist die Art seltener. Hier ist viel häufiger der Gelbe Knollenblätterpilz zu finden, der nur schwach giftig ist.
Und auch einen weiteren lebensgefährlichen Giftpilz hatte Baurmann aus Wilhelmshaven mitgebracht, den Pantherpilz. Den kann man z. B. mit dem Perlpilz verwechseln, einem guten Speisepilz, der in unserer Region recht häufig wächst.
Angesichts solcher Verwechslungsmöglichkeiten riet Baurmann dazu, Blätterpilze (das sind die mit den blattförmigen Lamellen auf der Unterseite) nur zu sammeln, wenn man wirklich kundig sei. Der Anfänger solle sich lieber an die Röhrenpilze mit gelben Röhren halten, bei denen gebe es höchstens ungenießbare (z. B. den Gallenröhrling), aber keine giftigen Arten.
So erfuhren die Teilnehmer auf der rund dreistündigen Exkursion sehr viel Wissenswertes über das Organismenreich der Pilze. Das, was wir als Pilz sehen, ist übrigens nur der Fruchtkörper, der eigentliche pilzliche Organismus durchzieht als Fadengeflecht (Myzel) den Boden und ist bei vielen Arten in enger Symbiose mit Baumwurzeln verbunden.
Und am Schluss waren auch alle die zufrieden, die mit einem Pilzkörbchen gekommen waren. Von den guten Speisepilzen Marone und Steinpilz fanden sich zwar nur wenige und z. T. völlig überalterte und damit für den Verzehr nicht mehr geeignete Exemplare, aber dafür entschädigte eine reiche Ernte von Semmelstoppelpilzen. Dieser den meisten Teilnehmern bisher unbekannte Pilz wurde von erfahrenen Sammlern als (zumindest im jungen Zustand) sehr wohlschmeckend beschrieben, was viele dazu animierte, sich eine Portion mitzunehmen.
Nachtrag: Eine Liste der während der Exkursion gefundenen Arten wird auf der Internetseite der WAU veröffentlicht (www.wau-jever.de).
Bericht in JEVERSCHES WOCHENBLATT am 02.10, NWZ am 06.10.
Einblick in die Welt des Winzigen: Untersuchung von Nordseeplankton
Samstag, 15. August 2015, 15.00 bis 17.00 Uhr
Forschungsstation Wattenmeer (auf dem Campinggelände in Schillig)
Leitung: Mitarbeiter der WAU und des Nationalpark-Hauses Wangerland
Zugang zur Forschungsstation über Parkplatz Campingplatz Schillig (für Pkw gebührenpflichtig) oder zu Fuß (gebührenfrei) über den Eingang beim Minigolfplatz (Deichschart Schillig; etwa Ortsmitte)
Als Plankton bezeichnet man all die im Wasser lebenden Organismen, deren eigene Beweglichkeit nicht ausreicht, dem passiven Mitdriften in der Wasserbewegung viel entgegenzusetzen. Zu dieser „treibenden Welt“ unserer Küstengewässer gehören z. B. die großen Quallen, aber auch viele kleine Tiere (z. B. Wasserflöhe) und Pflanzen (z. B. Kieselalgen), deren Schönheit sich nur unter starker Vergrößerung (Lupe, Mikroskop) zeigt.
Zu den zeitlebens planktischen Arten kommen andere, die nur in einer bestimmtem Lebensphase zum Plankton gehören. Viele der festsitzenden oder wenig mobilen Tiere des Wattenmeeres aus den Gruppen der Krebse (z. B. Seepocke, Strandkrabbe), Muscheln, Schnecken, Ringelwürmer und Stachelhäuter (Seesterne und Seeigel) haben planktische Larvenformen, die ihnen eine schnelle und weite Verbreitung ermöglichen. Auch die frisch aus dem Ei geschlüpften Jungfische leben bei den meisten Arten zunächst planktisch.
Da sich viele Organismen in der wärmeren Jahreszeit fortpflanzen, ist die Zahl solcher Larven im Meeresplankton im Sommer besonders hoch.
Die gemeinsame Betrachtung von Planktonproben, die mit besonderen Netzen aus dem Nordseewasser entnommen werden, in der Forschungsstation Schillig soll einen Einblick in diese faszinierende treibende Welt des Winzigen geben.
Führung durch den Schlosspark Jever
Freitag, 17. Juli 2015, 18.00 Uhr
Treffpunkt: am Schloss
Dauer: ca. 2 Std.
Führung: Werner Menke (WAU)
Kosten: keine (Spenden für die Vereinsarbeit werden dankend angenommen)
Für Einheimische und Touristen besitzt der Schlosspark in Jever eine hohe Attraktivität. Zu allen Jahreszeiten erweist er sich als Besuchermagnet, ganz besonders aber im Frühjahr, wenn die Natur in frischem Glanz erstrahlt. Diese Wirkung hat sich noch verstärkt, seitdem 2008 der erste Abschnitt der Schlosspark - Restaurierung fertig gestellt ist. Die Anlage von Blumenrabatten, die ungewohnte Offenheit des früher stärker verbuschten Gartenraumes, die Neufassung des Eingangsbereichs zum sagenumwobenen Fräulein-Marien-Gang und die Neugestaltung der Uferpartien an der Graft tragen wesentlich zum einladenden Charakter der Anlage bei.
Dieser Einladung wollen wir mit einem Gang durch den Park folgen. Die Aufmerksamkeit soll dabei besonders auf die Geschichte des Parks und auf sein heutiges Erscheinungsbild (hier vor allem auf den Pflanzen- und Tierbestand) gelenkt werden.
Naturkundlicher Gang durch den Barkeler Busch
Dienstag, 16. Juni 2015, 18.00 Uhr
Treffpunkt: Grafschaft, Beginn des Weges in den Barkeler Busch an der L 814
(gegenüber dem Kaffehaus Barkel / Fair Café)
Dauer: ca. 2,5 Stunden
Leitung: Christian Finkenstaedt, Hausherr und Kenner des Gebietes
Eine ausgezeichnete Gelegenheit, den Barkeler Busch mit der Vielfalt seiner Lebensräume näher kennen zu lernen, bietet diese Führung mit biologischen und historischen Erläuterungen, die die WAU im Rahmen des "Umwelt aktiv"-Programms des Landkreises anbietet.
Presse-Info NWZ 07.06.
Die Begrüßung der 22 Teilnehmer vor dem Rundgang durch den Barkeler Busch erfolgte durch den 2. Vorsitzenden der WAU, Michael Hintze (3.v.li.). Dieser bedankte sich bei Christian Finkenstaedt (4.v.li.) für seine alljährliche Bereitschaft, Informationen über das ca. 40 ha große Gebiet an Naturinteressierte zu vermitteln. Hausherr Finkenstaedt verdeutlichte den betriebenen Fledermausschutz durch das Belassen zum Teil hohler Bäume im Gelände sowie das Aufhängen von Schlafquartieren.
Finkenstaedt (vorne 2.v.re.) führte die unerwartet große Gruppe zu Beginn noch auf befestigten Wegen. Dabei erklärte er zum einen die Problematik des Belassens von Totholz an den Wegrändern, um einen möglichst naturnahen "Busch" zu bewirtschaften, was aber schon zu Anrufen durch die Polizei geführt habe, die auf seine Verkehrssicherungspflicht hinwies.
Zum anderen verwies er auf Pilze, die einen Baum zu einem Sturmopfer werden lassen und der so andere gesunde Bäume mitreißt. Speziell nannte er einen Pilz, der ursprünglich an toten Eschen saß, dann mutierte und nun gesunde Eschen in den jungen Trieben befällt.
Die Gewässer im Barkeler Busch entstanden durch den Abbau von Sand und Kies Ende der 1920er Jahre.
Der größte Teil des rund 2,5 Stunden dauernden Gangs verlief auf kaum erkennbaren Pfaden. Finkenstaedt erklärte bei jedem der häufigen Stopps etwas zu den dortigen Besonderheiten, u.a. auch zur Vogelwelt des Gebietes, die neben dem Buntspecht auch Mittel- und Kleinspecht umfasst. Der Habicht hat hier genauso sein Revier wie zahlreiche Singvogelarten, die wegen der Jahreszeit aber nicht mehr so kräftig sangen wie im April/Mai.
Zurück am Ausgangspunkt bedankten sich die Teilnehmer herzlich für die vielen Informationen.
Fotos: V. K. Prueter
Pressetext - erstellt am 09.06.2015 durch V. K. Prueter
Vogelsensation im Wangerland
Hobby-Ornithologen sind begeistert
Sie wollten ihren Augen kaum trauen, die beiden Jeveraner Hobby-Ornithologen Hubert Clodius und Ulrich Appel. Bei der Zählung der Wasser- und Watvögel im Elisabethgroden in der vergangenen Woche stand am frühen Nachmittag ca. 25 Meter vor ihrem Fahrzeug ein ungefähr ringel-taubengroßer Vogel mit gestricheltem sandfarbenem Gefieder und hohen gelben Beinen. Große gelbe Augen waren ein weiteres Bestimmungs-merkmal, anhand derer beide langjährigen Mitglieder der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz Jever e.V. (WAU) einen Triel bestimmten. Da beide keine Möglichkeit hatten, von dem Vogel Beweisfotos zu erstellen, informierte H. Clodius Volker K. Prüter (Hohenkirchen) und fragte an, inwieweit eine fotografische Beweisführung möglich sei.
Da mehr Augen auch mehr sehen wurde Hans Uhlmann (Hooksiel) von Prüter gebeten, an der Nachsuche teilzunehmen. Große Hoffnungen bestanden nicht, da seit der ersten Sichtung immerhin schon vier Stunden vergangen waren. Aber es sollte nichts unversucht bleiben. Beide Nachsucher hatten nach einer guten halben Stunde Glück und konnten den Triel am Rande des Teekweges – der seeseitige Weg am Deichfuß – entdecken. Die Verifizierung der Beobachtung per Foto gelang auch recht schnell. Allerdings ließ der Vogel den Fotografen nicht näher als ca. 30 Meter heran, was – verglichen mit anderen Arten – eine kurze Distanz ist.
Triele, wissenschaftlicher Name Burhinus oedicnemus (L.), gehören mit zur Ordnung der Regenpfeiferartigen wie auch die Kiebitze, bilden aber eine eigene Familie darin. Sie sind in Deutschland als Brutvögel ausgestorben. Der letzte Brutnachweis bzw. Brutzeitvorkommen stammt aus dem Jahr 1987 (Rote Liste der Brutvögel Deutschlands, Peter Südbeck et al., 4. korrigierte Fassung 2008). Nach ornitho.de – der seit 2011 bestehenden Erfassungs-plattform für Vogelbeobachtungen in Deutschland – hat es in den letzten fünf Jahren keine Sichtungen eines Trieles in Deutschland gegeben. Allerdings brüteten einige Paare ab 2011 in der badischen Oberrheinebene (Atlas der Brutvögel Deutschlands, Kai Gedeon et al., 1. Aufl. 2014, DDA Münster).
Um einen Triel zu beobachten, bieten die Iberische Halbinsel, Südfrankreich, Südosteuropa sowie Vorderasien, z.B. die Türkei, die besten Bedingungen. Auch die direkt am Mittelmeer liegenden Staaten Nord-Afrikas sind erfolgversprechende Beobachtungsgebiete.
Der anwesende Vogel fühlt sich am Teekweg wohl, weil der Triel ein Bewohner trockener, steiniger Gebiete mit nur geringer oder sehr niedriger Vegetation ist. In Europa sind das vor allem Brachland, Küstendünen, Trockenrasengebiete sowie Kies- und Schotterbänke an Flussufern. Zunehmend weicht die Art auf Sekundärlebensräume wie Truppen-übungsplätze, Schottergruben oder aufgelassene Tagebaugebiete aus.
Der Triel ist ein kompakter, hochbeiniger Vogel mit sandfarbenem Grundgefieder und dunkler, besonders auf Hals und Brust auffälliger Strichelung. Die Unterseite ist hell, der Kopf groß, ebenso die Augen mit auffallend gelber Iris. Der gelbe, kräftige Schnabel endet in einer schwarzen Spitze. Auffallend sind auch die kräftigen gelblichen Beine. Die Geschlechter unterscheiden sich weder in der Größe noch in der Gefiederfärbung.
Die Ernährung ist für den anwesenden Triel wohl kein Problem, denn die Art nimmt fast ausschließlich tierische Nahrung zu sich: Insekten aller Art, Schnecken, Würmer, Spinnen und Asseln. Kleine Eidechsen und Schlangen – im Groden natürlich Fehlanzeige – gehören ebenso ins Beutespektrum wie Jungvögel und Vogeleier sowie verschiedene kleine Säugetiere. Die Beutetiere werden am Boden gesucht und sowohl optisch als auch akustisch geortet, vielfach nach der Entdeckung auch kurze Strecken laufend oder fliegend verfolgt. Der Nahrungserwerb findet fast ausschließlich in den Dämmerungsstunden und nachts statt, nur während der Brutzeit gelegentlich auch am Tage.
Wie lange der Vogel uns besucht, vermag niemand zu sagen. Doch immerhin wurde er noch am Montag dieser Woche gesichtet. Die letzte Sichtung eines Triels in NW-Deutschland stammt aus dem Mai 2004, als ein Individuum bei Minsen (Wangerland) festgestellt wurde.
Bericht in JEVERSCHES WOCHENBLATT, NORDWEST ZEITUNG am 10.06.15
Vogelkundliche Fahrrad-Exkursion in den Bereich der Clevernser Sietwendung
Dienstag, 19.Mai 2015, 18.00 Uhr
Treffpunkt: westlicher Ortsausgang von Jever Richtung Wittmund,
Brücke über das Mühlentief
Dauer: ca. 2,5 Stunden
Kosten: kostenlos (Spenden für die Vereinsarbeit der WAU sind willkommen)
Leitung: Werner Menke (WAU)
Zu den landschaftlich reizvollsten Bereichen in unmittelbarer Nähe der Stadt Jever gehört das Gebiet der Clevernser Sietwendung (Feuchtwiesen, Munitionsdepot, Mühlentief), das auch vogelkundlich von großem Interesse ist. So verschiedene Arten wie Kuckuck, Rohrweihe, Uferschnepfe und Blaukehlchen können hier mit etwas Glück beobachtet werden. Ein Einblick in die Vogelwelt dieser Landschaft soll auf einer Radtour vermittelt werden, die die WAU im Rahmen des „Umwelt aktiv“ –Programms des Landkreises Friesland anbietet.
Pressetext - erstellt am 25.05.2015 von Werner Menke
Immerhin 15 Interessierte hatten sich trotz des wechselhaften Wetters am Dienstag Abend, 19.Mai, am westlichen Ortsausgang von Jever kurz hinter der Brücke am Mühlentief eingefunden, um an der vogelkundlichen Radtour teilzunehmen, die die Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz im Rahmen der Umwelt aktiv – Veranstaltungen des Landkreises Friesland angeboten hatte.
Und das Mühlentief spielte auf dieser von Werner Menke geführten Tour gleich mehrfach eine Rolle: Zunächst wurde es auf der ‚Jan-Iben-Brücke’ im Verlauf des Ottenburger / Schenumer Weges überquert, dann führte die Strecke parallel zum Tief und schließlich wurde es erneut mehrmals gequert, um auf einigen Abstechern das Gelände östlich und westlich des Munitionsdepots zu erkunden.
Die westliche Strecke führte dabei über die Sietwendung, eine Jahrhunderte alte Deichlinie, die zunächst Schutz gegen die Hochwässer der Harlebucht bieten und nach deren Verlandung bei Überschwemmungen das Binnenwasser aus Ostfriesland vom Jeverland abhalten sollte.
Auch wenn die Fahrradexkursion in erster Linie der Vogelbeobachtung dienen sollte, wurden von teilnehmenden Heimatkundlern auch solche regionalgeschichtlichen Zusammenhänge erläutert. So hatte Volker Bleck einige historische Karten mitgebracht und zudem die Kopie eines Bildes von Artur Sillenstede , das die ehemalige Hausstelle am Mühlentief nahe an der Grenze zu Ostfriesland zeigt, die bereits seit zwei Generationen aufgelassen ist. Heute erinnert nur ein kleines Wäldchen an dieses Haus, das keinen Anschluss an die Wasserversorgung hatte, so dass die Bewohner ihr Trinkwasser vom nächsten Hof holen mussten. Und apropos Wasser: Hier hatte sich bis Anfang der 1960er Jahre ein Durchlass befunden, die Mühlenwarfer Pumpe, die eine genau definierte Menge „ostfriesisches“ Wasser über das Jeverländer Mühlentief ablaufen ließ.
Aus den Randbäumen des ehemaligen Hofbusches ließ neben Buchfink und Amsel auch eine Goldammer ihr Lied hören, eine Art, die für die Wallheckenlandschaft am Clevernser Geestrand typisch ist. Ein naher Verwandter ist die Rohrammer, die, wie ihr Name besagt, Röhrichtzonen von Gewässern bewohnt. Dazu braucht es aber nicht unbedingt größerer Seen, es reichen schon die schilfbewachsenen Gräben der Marsch, aus denen der abgehackt stammelnde Gesang mehrfach zu hören war, ebenso wie der Gesang von Teich- und Schilfrohrsänger.
All diese Arten sind bevorzugte Kuckuckswirte und so war es nicht verwunderlich, dass mit fortschreitendem Abend auch die Kuckucksrufe lauter wurden. Fast ein jeder kennt diese Vogelstimme, doch gibt es viele Leute, die noch nie einen Kuckuck gesehen haben. Dem half ein Kuckucksweibchen ab, das sich auf dem Zaun des Munitionsdepots sitzend ganz offen den Ferngläsern der Exkursionsteilnehmer präsentierte.
Und auch ein Blaukehlchen und mehrere Schwarzkehlchen wurden gesehen, Arten, die noch vor wenigen Jahrzehnten in unserer Region sehr selten waren, jetzt aber deutlich im Aufwind sind. Doch solchen positiven Tendenzen stehen andere entgegen: Uferschnepfe und Rotschenkel, Limikolenarten, die noch vor einigen Jahren in den Feuchtwiesen um die Sietwendung brüteten, wurden auf dieser Exkursion nicht mehr gesehen.
So war der Eindruck, den die Teilnehmer von der Fahrradtour mitnahmen, durchaus zwiespältig. Alle aber waren sehr angetan von der besonderen Stimmung, die diese weite und freie Landschaft nur wenige Kilometer westlich des jeverschen Stadtkerns prägt. Und dass schließlich sogar noch die Abendsonne durch die Wolken brach, trug sicherlich zu diesem positiven Bild bei.
Am 18. April 2015 erstmalig konnte J. Hinrichs diese Schildkröte am Rande des Teiches 3 beim Wärmebad beobachten (Bild).
Anhand eines übermittelten Foto bestimmte ein Wasserschildkröten-Experte sie als Buchstaben-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta).
Später wechselte sie in den Teich 2, wo sie den ganzen Sommer zu beobachten war.
Am 06. Mai 2016 konnte sie erneut am Rande von Teich 2 festgestellt werden.
Am gleichen Tag wurden weitere zwei Schildkröten auf Teich 1 beobachtet, die auf einem Zementrohr Wärme "tankten". Die Art herauszufinden wird versucht. Melderin/Textinfos: J. Hinrichs
Alle drei Reptilien wurden absolut sicher von Menschen dort ausgesetzt, denen sie wohl zu groß geworden sind oder welche Gründe auch sonst vorliegen mögen. Sie gehören natürlich nicht in unsere Natur, denn zumindest Schmuckschildkröten sind keine heimische Reptilienart, sondern gehören zur Familie der Neuwelt-Sumpfschildkröten und haben ihr Hauptverbreitungsgebiet in Amerika. Solche Tiere gehören in einen Tierpark/Zoo. Eigentlich müssten die drei Tiere eingefangen werden, doch ist dies leichter gesagt als getan. Ohne Boot ist es nicht möglich.
Vogelleben am Wangermeer –
ein künstlicher Marschensee als Lebensraum für die Vogelwelt
Dienstag, 07. April 2015, 09.00 Uhr
Dauer: ca. 2-3 Stunden
Treffpunkt: Parkplatz am Rathaus Hohenkirchen
Leitung: Volker K. Prüter, Hans Uhlmann (beide WAU)
Festes Schuhwerk (bei Nässe ggf. Gummistiefel) empfehlenswert. Wenn möglich, eigenes Fernglas oder Spektiv mitbringen.
Die Teilnahme ist kostenfrei (Spenden für die Vereinsarbeit der WAU werden dankbar angenommen).
Durch Kleientnahme für den Deichbau und anschließende weitere Vertiefung ist von 2005 - 2013 in unmittelbarer Nähe zu Hohenkirchen ein ca. 100 ha großer See mit Insel entstanden, das Wangermeer. Dieser See soll - anhand Planungsvorgaben der Gemeinde - primär als Freizeitgewässer genutzt werden. Daneben entwickelt er sich aber auch zu einem bedeutenden Lebensraum für die Tier-, insbesondere für die Wasservogelwelt.
Für verschiedene Arten, z. B. für die nordosteuropäische Pfeifente und für den Zwergsäger, dient er als winterlicher Rastplatz, für andere wie Haubentaucher, Reiherente und Blässhuhn zudem auch als Nistort.
In die Vielfalt der Vogelwelt dieses künstlichen Gewässers und seiner Uferregion führt eine Exkursion ein, die von zwei Vogelkundlern der WAU geleitet wird. Diese erfassen bei regelmäßigen Zählungen die Rast- und Brutvögel im Bereich des Wangermeeres.
Presseinfo am 02.04.2015 JEVERSCHES WOCHENBLATT, NORDWEST ZEITUNG
Pressetext - erstellt am 09.04.2015 von Volker K. Prueter
Die „Umwelt aktiv“-Wochen des Landkreises Friesland sind seit Jahren ein fester Bestandteil für die Förderung des Umweltschutzgedankens auf Kreisebene. Daran beteiligt ist auch die Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz e. V. Jever (WAU), die unlängst zu ihrer dritten Exkursion zur Vogelwelt am „Wangermeer“, einem knapp 100 ha großen künstlichen Marschensee bei Hohenkirchen, eingeladen hatte. Trotz einer gewissen Skepsis wegen des Termins – früher Vormittag an einem Werktag – konnten die beiden Leiter der Exkursion, Volker K. Prüter (Hohenkirchen) und Hans Uhlmann (Hooksiel) mehr Hobbyornithologen und Vogelinteressierte am Treffpunkt willkommen heißen als erwartet.
Nach der Begrüßung erklärte Prüter kurz die Entstehungsgeschichte der WAU und stellte den Exkursionsablauf vor. Im Anschluss begab sich die Gruppe von 14 Personen zunächst auf das erhöht liegende Gelände des Fußball-Golf-Platzes am östlichen Seeufer. Von dort bietet sich mit entsprechenden optischen Geräten ein guter Blick über den östlichen Bereich des Wangermeeres. Neben der überall vertretenen Stockente konnten Krick-, Pfeif- und Löffelente als Vertreter der Schwimm- (Gründel-)enten gesichtet werden. Die Reiherente, eine Vertreterin der Tauchenten, war häufig vertreten.
Auch Grau-, Bläss- und Höckergans ließen sich durch die privat bereit gestellten Spektive beobachten. Von der ersteren Art entdeckte die Gruppe einen brütenden Altvogel. Die letztere Art ist eine Hausgansrasse und nur bedingt flugfähig, doch dieses Individuum pendelte mit anderen Gänsen seit Juli 2014 zwischen verschiedenen Gewässern. Jetzt hat es sich mit einer Graugans und zwei Blässgänsen – alle drei durch Flügelverletzungen nicht mehr flugfähig – vergesellschaftet.
Die großen Entenvögel, also Gänse und Schwäne, kollidieren leider wiederholt mit den Leitungen der 110 kV-Trasse. Im Februar 2015 fanden so zwei Höckerschwäne nahe des Umspannwerkes Hohenkirchen den Tod. Die WAU ist dort zwecks Abhilfe aktiv. Der wegen einer Verletzung zur lebenslangen Verbannung am Wangermeer verdammte Zwergschwan – auch ein Opfer der Hochspannungsleitung – zeigte sich ebenfalls. Er ist seit März 2013 vor Ort.
In Fahrgemeinschaften ging es zur so genannten Flachwasserzone im Nordosten des Sees. Wie Prüter ausführte lässt sich von Flachwasser aus der Sicht der Vögel eigentlich nicht sprechen, da dort eine Wassertiefe von 0,5 bis 1,5 Meter herrscht. Keine Limikolenart (Watvögel), für die die Zone ursprünglich gedacht war, habe die entsprechend langen Beine. Nur Schreitvögel wie Reiher und Löffler können einen Teil der Zone zur Nahrungssuche nutzen.
Östlich des Sees konnten den Vogelinteressierten in einem allerletzten Feuchtwiesenbereich drei Limikolenarten als Vertreter der Wiesenvögel gezeigt werden: Bekassine, Uferschnepfe (vom Aussterben bedroht) und Kiebitz (stark gefährdet). Bis Anfang der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts waren sie noch recht häufig, besonders der Kiebitz, der bekanntlich eine Art Wappenvogel des Jeverlandes ist. Doch die Zerstörung der Lebensräume durch Entwässerung, Intensivierung der Landnutzung und Flurbereinigung ließen die Bestände sehr stark einbrechen.
Zum Abschluss der Exkursion begaben sich alle auf die Promenaden-Brücke. Von diesem erhöhten Bereich aus ließen sich auf dem im Norden an das Wangermeer angrenzenden NLG-Baugebiet gegenüber der Hotelanlage acht brütende Kiebitze entdecken. Ein Bruterfolg darf angezweifelt werden, da eine ganze Reihe Hundehalter ihre Lieblinge dort frei laufen lassen. Dies ist in der Brut- und Setzzeit (01. April bis 15. Juli) zwar in Niedersachsen und am gesamten Wangermeer das ganze Jahr über verboten, doch kümmert dies viele (Haus-)Tierfreunde wenig.
Nach gut zwei Stunden konnten die Teilnehmer auf rund 23 beobachtete Vogelarten zurückblicken. Im Verhältnis ist dies wenig zu den am Ostermontag bei der offiziellen Wasser- und Watvogelzählung durch Prüter und Uhlmann festgestellten 57 Vogelarten.
Zumindest zeigt dies, welche Anziehungskraft das Wangermeer, als größeres Süßgewässer nicht weit vom Weltnaturerbe Wattenmeer gelegen, auf eine ganze Reihe von Vogelarten ausübt. Es bleibt zu hoffen, dass die touristische Nutzung und die Übernahme des Sees durch den Angelverein Jever nicht zu weiteren negativen Einschnitten in die Natur aus 2. Hand führt.
Bericht in NORDWEST ZEITUNG, WILHELMSHAVENER ZEITUNG am 10.04.,
JEVERSCHES WOCHENBLATT am 11.04.
Dienstag, 17. März 2015
Werner Menke (Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft f. Natur- und Umweltschutz):
Das „Kerngebiet“ der WAU: Der Elisabeth-Außengroden und seine Entwicklung
Pressetext - erstellt am 10.03.2015 von Werner Menke
Referent: Werner Menke (WAU Jever)
Thema: Das „Kerngebiet“ der WAU: Der Elisabeth-Außengroden und seine
Entwicklung
Dienstag, 17. März 2015, Beginn: 20 Uhr, Graf-Anton-Günther-Saal des Rathauses Jever
Die Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur und Umweltschutz (WAU) mit Sitz in Jever wurde 1971 gegründet. Wesentliches Anliegen des sich bildenden Vereins war die Unterschutzstellung des Elisabethaußengrodens an der Nordküste des Wangerlandes. Dieses Ziel wurde 1973 erreicht, als der Außengroden zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Seit der Einrichtung des Niedersächsischen Nationalparks Wattenmeer zum 1. Januar 1986 gehören die Salzwiesen des Grodens zur streng geschützten Ruhezone.
Den Gründungsvätern des Vereins, vor allem dem seinerzeitigen Leiter des Veterinäramtes des Landkreises Friesland, Dr. Hermann Blindow (1919 – 1994), war damals bewusst, dass es für das erforderliche Schutzverfahren belastbaren Datenmaterials bedurfte. Mit hohem zeitlichen Beobachtungsaufwand wurden daher seit 1969 die im Gebiet auftretenden Rast- und Brutvögel qualitativ und quantitativ erfasst. Diese Zählungen halten bis heute an, so dass inzwischen für den Elisabethaußengoden eine Datenreihe vorliegt, die sich über 45 Jahre erstreckt.
Änderungen z. B. im Brutvogelbestand sind damit gut belegbar. Sie aufzuzeigen und mögliche Gründe für die Ab- oder Zunahme bestimmter Brutvogelarten zu diskutieren wird ein wesentliches Ziel des Vortrages von Werner Menke sein. Darüber hinaus wird aber auch ein Überblick über die Entstehung und die seit der Unterschutzstellung erfolgten Veränderungen dieses „Kerngebietes“ der WAU gegeben und über die derzeit laufenden Eingriffe (Kleigewinnung für die Deicherhöhung) informiert.
Interessierte Gäste sind herzlich willkommen, der Eintritt ist frei.
Pressetext - erstellt am 28.02.2015 von Werner Menke
Reinigung der Nisthilfen für Schleiereulen
Nicht gerade den besten Sonntagsstaat hatte die kleine Gruppe von WAU- Mitgliedern angezogen, die sich vor wenigen Tagen auf den Weg machte, um Eulenkästen zu säubern. Für diese wenig „appetitliche“ Arbeit fuhr man mehrere frühere Trafo-Häuschen im Kreisgebiet an, die die EWE schon vor Jahrzehnten außer Betrieb genommen hatte. Anstatt die funktionslos gewordenen Stationen damals abzureißen, bot der Energieversorger sie dem Landkreis an, der hier Heimstätten für seltene Tierarten schuf.
So wurde innen knapp unter dem Dach jeweils ein großer Holzkasten eingebaut, der durch ein Flugloch in der Mauer eine Verbindung nach außen hat. An der Innenwand findet sich eine Luke, durch die der Kasten kontrolliert und gereinigt werden kann.
Gedacht war dies als Angebot speziell für Schleiereulen. Diese Eulenart brütet normalerweise im Inneren von Gebäuden, so z. B. in Kirchtürmen, in Scheunen oder Dachböden von Bauernhöfen. Hatten deren Giebel früher oft ein „Uhlenloch“, damit die Mäusejäger ungehindert ein- und ausfliegen konnten, so findet sich das bei neueren Betrieben in der Regel nicht mehr und auch die Öffnungen der Kirchtürme werden mehr und mehr verschlossen oder vergittert, um den Einflug von Tauben und Dohlen zu verhindern.
Den Schleiereulen fehlt also zunehmend der Wohnraum und dem sollte mit der Umwidmung der Trafohäuschen abgeholfen werden. Mit der Betreuung der Nisthilfen wurde seinerzeit die WAU (Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz, Jever ) beauftragt.
Dass das Angebot von den Vögeln gut angenommen wird, zeigte sich wie schon in früheren Jahren auch bei dem diesjährigen Kontrollgang. Sechs der sieben untersuchten Kästen waren von Schleiereulen besetzt, im siebten hatten sich Dohlen eingenistet.
Schleiereulen bauen kein eigenes Nest, die Eier werden einfach auf den Boden gelegt. Trotzdem sammelt sich mit der Zeit eine ganze Menge Material in der Nisthöhle an, Gewölle nämlich. Das sind die unverdauten Reste der Nahrung, die als Speiballen wieder ausgeschieden werden. Mäuse – die Hauptbeute der Eulen – werden mit „Haut und Haaren“ verschlungen und erst im Magen zersetzt. Haare und Knochen der Beute sammeln sich zunächst im Magen und werden dann bei Gelegenheit in Form länglicher Ballen ausgewürgt. Und wenn ein Eulenpaar in einem sehr guten Mäusejahr sogar zwei oder drei Bruten mit jeweils vier bis sechs Jungen hochbringt, dann können die Gewölle den Boden des Kastens in dicker Schicht bedecken.
Die jährliche Kontrolle des Bruterfolges durch die WAU Mitarbeiter ist deshalb immer mit einer Säuberung der Kästen verbunden; der frisch gereinigte Boden wird anschließend mit etwas Sägespäne bedeckt, damit die Eier der kommenden Brut nicht zu hart liegen.
Öffnet man für die Reinigungsarbeiten die Luke der Kästen, dann fliegt in den meisten Fällen das darin sitzende Paar aus dem Flugloch aus. Manche Individuen aber scheinen sich durch die Störung zunächst kaum belästigt zu fühlen und halten weiterhin ihren Tagschlaf, bis die Nähe des Menschen ihnen schließlich doch zu viel wird und sie sich mit Verspätung für den Ausflug entscheiden. Weite Strecken legen sie dabei aber nicht zurück, die tagscheuen Vögel suchen vielmehr möglichst schnell einen Unterschlupf, z. B. in einem nahegelegenen Nadelbaum. Werden sie dabei von Singvögeln entdeckt, erheben diese großes Gezeter und „hassen“ auf die Eule als potentiellen Feind.
Positiv für die Eulen wirkt sich der derzeit sehr milde Winter aus. Bei längeren Frostperioden und Schneebedeckung nämlich geraten Schleiereulen schnell in Nahrungsnot und die Bestände können stark dezimiert werden. Doch diese Gefahr scheint im Moment nicht zu bestehen.
Geringe Winterverluste in diesem Jahr, ein – sicher noch ausbaufähiges, aber doch beachtliches – Angebot von Nistmöglichkeiten (vor wenigen Jahren wurde z. B. auch in der Kirche von Tettens ein Kasten eingebaut) – der Schleiereule müsste es eigentlich gut gehen in Friesland. Der entscheidende Faktor allerdings bliebe bei dieser Sehweise unberücksichtigt: die Qualität des Lebensraumes.
Die Schleiereule benötigt abwechslungsreich strukturierte ländliche Biotope, die neben viel Grünland und Ackerflächen auch Feldraine, kleine Feldgehölze und Gebüsche und wenig genutzte Randbereiche aufweisen. In monotonen Maisanbaugebieten dagegen findet sie kein Auskommen.
Eine kleinräumig abwechslungsvolle, strukturreiche Landschaft zu erhalten (wie sie etwa in den Wallheckengebieten der Geest noch vorhanden ist) stellt somit den effektivsten Eulenschutz dar.
Die WAU freut sich über weitere Meldungen von Brutvorkommen der Schleiereule und anderer Eulenarten. Auch sonstige Beobachtungen (z. B. von Totfunden; Eulen werden häufig zu Verkehrsopfern) sind von Interesse (Kontaktadressen auf der Seite: www.wau-jever.de).
Bericht in NORDWEST ZEITUNG am 06.03.
Dienstag, 24. Februar 2015
Prof. Dr. Bettina Meyer (Alfred-Wegener-Institut Bremerhaven):
„Der antarktische Krill –
Ein Schlüsselorganismus im Klimawandel“
Pressetext - erstellt am 14.02.2015 von Werner Menke
Thema:
Der antarktische Krill – Ein Schlüsselorganismus im Klimawandel
Dienstag, 24. Februar 2015, 20 Uhr, Graf-Anton-Günther-Saal des Rathauses Jever
Beschäftigte sich der letzte WAU-Vortrag mit der Nahrung unserer heimischen Plattfische, so steht im Mittelpunkt des nächsten die Hauptnahrung der großen Bartenwale, nämlich der antarktische Krill, eine unserer Nordseegarnele ähnliche Krebsart, die in ungeheuren Mengen in der Antarktis vorkommt.
Auch der Mensch nutzt diese Nahrungsressource, etwa 100.000 t werden pro Jahr gefangen und direkt als Nahrungsmittel verarbeitet oder als Tierfutter vor allem in der Fischzucht verwendet.
Auch wegen seiner wirtschaftlichen Bedeutung gehört der Krill zu den marinen Organismen, denen die Forschung besondere Aufmerksamkeit widmet. Doch trotz inzwischen jahrzehntelanger Untersuchungen sind noch viele Fragen zur Biologie dieses Krebstieres offen, so dass noch erheblicher Bedarf an weiteren wissenschaftlichen Projekten besteht. An diesen beteiligt sind Forscher des Alfred-Wegener-Instituts für Meeres- und Polarforschung in Bremerhaven, darunter auch die Referentin Prof. Dr. Bettina Meyer, die 2013 eine Krill-Expedition des deutschen Forschungseisbrechers ‚Polarstern’ in den antarktischen Spätwinter leitete. Der Schwerpunkt der Untersuchungen beschäftigte sich mit der Bedeutung der winterlichen Meereisbedeckung für die Populationsentwicklung des Krill. Tauchuntersuchungen unter dem Eis stellten ein wichtiges Werkzeug dar, um diese Frage zu beantworten.
Von solchen Untersuchungen wird auch Aufschluss über die Frage erwartet, welche Auswirkungen der Klimawandel auf den Krill hat. Es steht nämlich u. a. zu befürchten, dass eine Verringerung des antarktischen Meereises zu einem Populations- Einbruch bei dieser Krebsart führen kann.
In ihrem Vortrag wird Frau Prof. Dr. Meyer über ihre Forschungsarbeit berichten und dabei auch die mögliche Bedeutung des Klimawandels für den Krill aufzeigen.
Interessierte Gäste sind herzlich willkommen, der Eintritt ist frei.
Vortrag beim Heimatverein Schortens
Donnerstag, 19.02.2015, 19.30 Uhr
Bürgerhaus Schortens
Werner Menke (1. Vors. WAU Jever)
Die Bedeutung von Vögeln im jeverländischen Volksglauben
Die römischen Seher gewannen durch die Ausdeutung des Vogelflugs Einblicke in die Zukunft und obwohl heutzutage keiner mehr ernsthaft an das Kuckucksorakel glaubt, greifen auch jetzt noch manche Menschen in die Tasche, um ihr Geld zu zählen, wenn sie im Frühjahr den ersten Kuckuck hören. Vögel bzw. Tiere allgemein (so die berühmt-berüchtigte schwarze Katze!) stellten für den Menschen oft viel mehr dar als schlichte Lebewesen, sondern waren darüber hinaus Bedeutungsträger, die Glück oder Unglück verheißen konnten.
Mit der Bedeutung, die verschiedene Vögel in der Vorstellungswelt unserer Vorfahren hatten, wird sich der Vortrag von Werner Menke befassen, der auch die Frage zu beantworten sucht, was zum Kuckuck den Gauch dazu bringt, mit seiner Spucke die Kuckuckslichtnelke zu (verun-)zieren.
Presseinfo am 16.02.15 in NORDWEST ZEITUNG
Pressetext - erstellt am 23.01.2015 von Werner Menke
Generationswechsel bei den Bäumen im Schlosspark
Das schöne Winterwetter brachte den Schlossgärtner Thomas Werner vor kurzem auf die Idee, sich sein Reich von oben anzusehen. Und da der Turm schon seit Wochen von einem Gerüst umgeben ist, stieg er auf diesem ganz nach oben, ließ den Blick über den Park, die Stadt und weit über das Jeverland schweifen und schoss eine Reihe von Fotos. Reizvolle Motive gab es viele, so die raureifüberzogenen Baumkronen des Schlossgartens.
Doch gerade die alten Bäume des Parks geben Anlass zur Sorge, sind doch so manche von ihnen inzwischen an ihre Lebensgrenze gekommen und gehen in den letzten Jahren immer mehr von ihnen verloren.
So wurde am letzten Adventwochenende 2014 eine besonders markante Buche in der Nordostecke vom Sturm gefällt und verfehlte den Anbau der Volksbank nur knapp. Gut vier Wochen lang lag der hingestreckte Baumriese und bot den Passanten, die vom Schlossgang oder der Terrasse aus hinüberschauten, ein eindrucksvolles Bild. Inzwischen ist er größtenteils beseitigt, nur ein Stück des unteren Stammes und die Baumscheibe sind noch zu sehen.
Demnächst wird an Stelle des alten Baumes eine junge Buche gepflanzt werden, der Stammrest der alten aber soll - sozusagen als Denkmal der Vergänglichkeit allen organischen Lebens - ganz in der Nähe aufgestellt werden. So bleiben auch die vielen Inschriften noch eine Zeitlang erhalten, die im Laufe der Jahre in diesen Stamm geritzt worden sind und deren von Herzen umrahmte Initialen von längst vergangenen Lieben zeugen.
Schwer trafen die Stürme der vom 13. bis 15. Januar in rascher Folge über Norddeutschland dahinziehenden Orkantiefs die unweit des linken Torhauses stehende (Japanische) Lärche, aus deren Krone starke Äste herausbrachen. Inzwischen sind die abgesplitterten Teile beseitigt und der Baum ist bis in das gesunde Holz zurückgeschnitten worden. Jetzt ist von dem Stamm nur noch ein Torso übrig, an dem noch einige kleinere Zweige hängen, so dass zu hoffen ist, dass er im Frühjahr neu austreibt und als skurrile Baumgestalt noch länger erhalten bleibt.
Dass die im Dezember gefallene Buche hoch gefährdet war, zeigte sich Baumkundigen bereits im September, denn da war der Stamm am Boden von einem Ring von Pilzen wie mit einer Manschette umgeben. Es handelte sich dabei um die Fruchtkörper des Riesenporlings, der auf absterbenden oder bereits toten Wurzeln lebt. Da Stamm und Belaubung des Baumes aber noch gesund erschienen, wollte der Schlossgärtner der Buche noch eine Chance geben. Diese aber hat sie nicht mehr gehabt, das Wurzelwerk war offenbar damals schon weitgehend zerstört, wie sich jetzt deutlich an der Baumscheibe zeigte.
Keine Chance aber konnte man einem Bergahorn am nördlichen Fuße des Schlossberg mehr einräumen, der im September ebenfalls starken Pilzbefall am Stammgrund zeigte. In diesem Fall handelte es sich um den als Baumschädling gefürchteten Hallimasch. Da der Baum schon fast seine gesamte Belaubung verloren hatte und eindeutig nicht mehr zu retten war, wurde er im Oktober gefällt und kurz danach durch eine Neuanpflanzung eines Ahorns an gleicher Stelle ersetzt.
Das allerdings ist einfacher gesagt als getan, denn vor dem Einpflanzen eines jungen Baumes muss das Erdreich an der entsprechenden Stelle ausgetauscht werden, um einen Neubefall durch die Schadorganismen zu vermeiden, die dem Vorgänger den Garaus gemacht hatten.
Insgesamt aber spricht vieles für den im Schlosspark eingeschlagenen Weg: Abgängige Bäume werden durch Nachpflanzungen der selben Art ersetzt, so kommt es auf Dauer zu einem Generationswechsel im Park, dessen Charakter als Gartendenkmal dabei insgesamt erhalten bleibt.
Bericht am 01.02.2015 in JEVERSCHES WOCHENBLATT u. NORDWEST ZEITUNG
Dienstag, 13. Januar 2015
Dr. Sabine Schückel (Bioconsult - Gutachterbüro Umweltforschung, Bremen)
"Spezialisten oder Generalisten“ - Das Nahrungsspektrum unserer heimischen Plattfische
Pressetext - erstellt am 04.01.2015 von Werner Menke
Dienstag, 13. Januar 2015, Beginn: 20 Uhr, Graf-Anton-Günther-Saal des Rathauses Jever
Plattfische wie Scholle , Seezunge,und Scharbe gehören zu den beliebtesten Fischarten, die bei vielen Menschen regelmäßig auf dem Speiseplan zu finden sind. Doch was steht auf dem Speiseplan dieser Fische und ihrer Verwandten? Fressen sie weitgehend alles, was ihnen als mögliche Nahrung vors Maul kommt oder haben sie besondere Vorlieben? Biologisch gefragt: Handelt es sich um Ernährungs-Generalisten oder -Spezialisten?
Diesen Fragen ist Dr. Sabine Schückel im Rahmen ihrer Dissertation nachgegangen und hat dabei detaillierte Kenntnisse über das Nahrungsspektrum von kommerziellen und nichtkommerziellen Plattfischen, über mögliche Nahrungskonkurrenzen und Räuber-Beute-Beziehungen gewonnen. In ihrem Vortrag wird sie über die Ergebnisse ihrer Arbeit berichten und einen spannenden Einblick in Teilaspekte des marinen Nahrungsnetzes geben.
Presse-Info am 12.01.2015 NORDWEST ZEITUNG